So wie es aussieht, wird das diesmal eine Woche mit dunklen Bieren. Das Ahörnla Lager, das Bräuwerck Nachtwerck, das gestrige Heller’s Schwarze … da könnte ich eigentlich die restlichen Tage „dunkel“ weitermachen. Und weil ich meinen #craftbeermonday am Montag verpasst habe, gibt’s heute einen #craftbeerthursday und ein sehr, sehr dunkles Bier: das Staffelberg Bräu Stout aus Loffeld.
Das gibt es im Moment ab Brauerei entweder zusammen mit dem Saphir Pils in einem Viererpack oder als reiner Stout-Viererpack. Persönlich kann ich das mit den Viererpacks ja durchaus verstehen. Bei für uns Franken so außergewöhnlichen Bieren ist man als Brauer unsicher, was den Absatz angeht. Da ist es natürlich sicherer immer gleich vier Fläschchen auf einmal zu verkaufen. Schöner wäre es aber, wenn man sich die vier Sorten selbst zusammenstellen könnte – oder eben doch einzelne Flaschen kaufen.
Aber gut, so ist es halt, da macht man nichts dran. Und bisher haben die Biere eigentlich auch alle gepasst. Da macht das Staffelberg Bräu Stout keine Ausnahme. So ein Stout ist ja ein tiefschwarzes, obergäriges Bier mit schweren, deutlichen Röstaromen. Traditionell werden bei einem Stout bis zu 10 % unvermälzte Röstgerste mit verbraut. Aber das würde dem Reinheitsgebot widersprechen. Der aktuell gültige Gesetzestext forder nämlich vermälztes Getreide. Der Grund dafür liegt darin, dass man verhindern will, dass die Brauer die billigere „Rohgerste“ und künstliche Enzyme verwenden. Allerdings benötigt man erst ab einem Rohrfruchtanteil von mehr als 15 – 20 % solche zusätzlichen Enzyme. Bei weniger Rohfrucht können die im Malz enthaltenen Enzyme für die Rohfrucht „mitarbeiten“.
Beim Staffelberg Bräu wird allerdings keine Röstgerste verbraut. Da hält man sich strikt ans Reinheitsgebot. So braut man zwar kein „echtes Stout“, dafür aber ein „reines“. Das ist wichtig, denn gerade bei konservativen Biertrinkern ist der Hinweis aufs Reinheitsgebot bei „exotischen Bieren“ wichtig. Konservative Biertrinker sind internationalen Bierstilen gegenüber ja eh eher kritisch eingestellt. Der Hinweis auf das Reinheitsgebot hilft da, das Eis zu brechen und eher mal zum Probieren zu verführen. So nach dem Motto: „So schlecht kann es ja auch nicht sein, wenn es nach dem Reinheitsgebot gebraut ist.“
Jedenfalls hat man eine ordentliche Nase voll trockener, dunkler Aromen, wenn man am Loffelder Stout schnuppert: Mocca, dunkel geröstete Brotrinde, dunkle Schoko … so ziemlich das ganze Programm halt. Beim Geschmack mischt sich eine feine, fast schon beerige Süße mit knackig dunklem Malz. Und das kommt mit deutlichen Kaffeenoten daher. Wirklich, was Bittere und Säure angeht, erinnert es fast mehr an Kaffee als an Schokolade. Die fruchtigen Noten, die ich vorhin erwähnt hatte, rühren wohl zum einen von der Hefe, zum anderen vom Hopfen. Herkules und Hallertauer Tradition sind laut Etikett verbraut.
Nach hinten heraus darf sich dann die Hefe noch ein wenig deutlicher zeigen. Alles in allem ein verdammt dunkles Bier. Das Etikett lobt den angenehm weich abgerundeten Charakter – nun ist das mit einem weichen Charakter bei einem Stout nicht so leicht. Die deutlichen Röstaromen sind in der Regel alles andere als weich. Trotzdem strengt das Bier nicht zu sehr an. Und dass es „nur“ 5 % hat, kommt der Trinkbarkeit ebenso entgegen.
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