Es ist unschwer zu erkennen, dass ich neulich in der Pottensteiner Ecke unterwegs war. Wer in Pottenstein ist, hat natürlich drei „Brauereien“ zu Auswahl: Man geht entweder zum „wundervollen Mager“ (Danke, für den Hinweis, Jürgen!), zum Hufeisen oder zu „Bruckmayers Urbräu“ – so heißt offiziell die ehemalige Wagner Bräu Bruckmayer OHG.
In den Gebäuden der alten Wagner Bräu befinden sich heute ein uriges Gasthaus und ein kleiner Getränkemarkt.
Das Hausbier beim Urbräu ist der Pottensteiner Höhlen Trunk, der – das verrät einem das Etikett – vom Püls in Weismain gebraut wird. Das Bier kommt also sozusagen vom Tor zur Fränkischen Schweiz mitten ins Herz der Fränkischen. Was mir gefällt, ist, dass im Gegensatz zu den anderen Püls-Sorten keine Schraubverschluss-Flaschen verwendet werden. Mit Kronkorken ist es doch irgendwie noch bieriger. Bierig wäre der helle Höhlentrunk auch so.
Nur, warum ist er hell? Ich kann mir nicht helfen, aber ich hätte in Pottenstein und bei dem Namen ein Dunkles erwartet. Nun ja, habe ich mich wohl getäuscht. Laut Ratebeer soll das Bier übrigens früher vom St. Georgen in Buttenheim gebraut worden sein. Ob sich da geschmacklich etwas geändert hat, kann ich nicht sagen. Im Zweifelsfall heißt es ja immer: „gebraut nach unserem Rezept“.
Jedenfalls geht das Helle mit seinen 5,2 % getreidig und durchaus auch hopfig los. Interessant. Nach dem ersten Schluck bekommt man – oder zumindest ich – Lust auf Weißen Presssack! Interessant. Der Trunk ist eigentlich eher schlank, aber nicht wässrig, das Bier für ein Pils zu vollmundig, für ein Helles fast schon zu stark gehopft. Unterschwellig darf ein wenig Aprikose unter dem grasig-kräuterigen Hopfen aufblitzen. Dazu kommt eine für ein Helles fast deutliche Herbe, die den Gesamteindruck aber nicht stört. Kein schlechtes Bier, aber auch kein Brüller – oder bin ich voreingenommen, weil ich mir ja, wie gesagt, unter dem Namen ein dunkleres Bier vorgestellt hätte? Im Zweifelsfall muss jeder selbst probieren!
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