So, ich wollte mir ja diese Woche mal unterschiedliche Pilsner anschauen. Nicht, dass ich gerade sehr viel Lust auf Pilsner hätte, aber … was muss, das muss!
Schließlich ist Pils ja sowas wie Segen und Fluch der deutschen Brauer. Denkt man in der Welt an deutsches Bier, dann denkt man oft an Pilsner. Und sind es nicht die großen Fernseh-Marken mit ihren „Pils-Verschnitten„, die den Markt und damit auch die Erwartungshaltung vieler Konsumenten dominieren und bestimmen?
Auf der anderen Seite ist bei vielen Mittelständlern Pils nun nicht unbedingt die Sorte mit dem meisten Ausstoß. Manchmal habe ich den Eindruck, es wird halt gebraut, weil … ja, weil halt jeder eins braut und man dann halt auch eins macht. Und sind wir mal ehrlich: So manches Pils schmeckt auch genauso! Nehmen wir zum Beispiel mal das Bürgerliche Brauhaus in Wiesen. Mit seinen 4,7 % ist dieses goldgelbe Bier fast schon ein wenig leicht unterwegs. Zumindest für fränkische Verhältnisse.
In der Nase hat man ein wenig grasigen Hopfen. Das geht schon. Geschmacklich ist es ein Pils mit Herkunft – soll heißen, es zeigt, woher es kommt. Wie so manches andere Pils aus Franken ist auch das recht süß für ein Pils. Dann kann der Hopfen zulegen, geschmacklich auch mehr bestimmen. Allerdings wird es für mich nach hinten heraus fast zu herb. Oder sagen wir es anders, die Herbe geht mir ein wenig zu arg ins Metallische. Ganz ok., aber nicht so ganz mein Fall und vor allem nicht unbedingt ein „besonderes“ Bier – auch wenn die Homepage von einem „Spitzenprodukt“ spricht. Allerdings gibt es in Sachen Pils aus Wiesen eine interessantere Alternative.
Ich empfehle da eher das kaltgehopfte Pompejanus. Ich fände es nicht schlecht, wenn so schön langsam mehr und mehr Pilsner in diese Richtung gehen würden …
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