Als ich das gestrige Bier des Tages schrieb, hatte ich mich ziemlich erschrocken. Zwar hatte ich schon gewusst, dass der Absatz vom Klosterbräu in Bamberg über die Jahre zurück ging, aber von 5000hl auf nur noch 1000hl/Jahr – das ist schon heftig. Und mit dem allgemeinen Rückgang des Bierkonsums lässt sich das alleine nicht erklären. Wenn also auf der einen Seite Brauereien auf dem Markt zu den Verlierern zählen, muss es doch auch Gewinner geben.
Die gibt es tatsächlich. Im ersten Halbjahr 2011 hat der Konsum generell leicht zugenommen (in Bayern um 1,8%), was nicht nur die großen fränkischen Brauereien wie Kaiser/Neuhaus und Leikeim/Altenkunstadt freut. Auch kleinere Brauereien wie die Krug-Bräu in Breitenlesau profitieren davon mit phantastischen Zuwachsraten von 12%!
Den Grund dafür sieht Konrad Krug (laut Artikel im OT vom 29.07.) in Investitionen in eine Qualitätsoffensive. Das mag sein, aber das Krug Lager war auch früher kein schlechtes Bier, nur eben nicht überall zu haben. Mittlerweile findet es sich aber in mehr Getränkemärkten im Oberfränkischen, was natürlich auch für mehr Absatz – vor allem beim Lager – sorgt.
Das Schöne am Krug Lager ist, dass es ein ziemlich dunkles Bier ist, das gar nicht so dunkel schmeckt. Im Glas präsentiert es sich jedenfalls als dunkles Kupfer. So sehen dunkle Biere aus, wenn sie nicht gerade Schwarzbiere sein wollen. Aber der Geruch hat so gar nichts röstig-schweres – also im Vergleich mit anderen dunklen Kandidaten.
Ich halte es für eines der mildesten Dunklen, die ich kenne. Mildmalzig, süffig, zeitweise fast süßlich und nur im Abgang röst-herb-trocken. Ehrlich gesagt, gehört das zu meinen Lieblingsbieren, wenn es ein wenig dunkler sein soll, ohne zu schwer nach Dunklem zu schmecken. Das einzige, was man bemängeln könnte, wäre der spärliche Hopfeneinsatz, wenn einem denn nach Hopfen ist. Aber dann kann man auch zum Kraftstoff (Bier des Tages vom 20.01.) aus der gleichen Brauerei greifen.
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