Allgemein mangelt es in Franken ja nicht an Brauereien. Aber die Verteilung ist recht unegerecht, wenn man sich’s genauer anschaut. Nicht nur, dass es an Frankens Ränder weniger Brauereien gibt. Auch in der Mitte Frankens gibt es trotz vieler Brauereien Städte ohne eigenes Bier – wie zum Beispiel Staffelstein. Aber obwohl sich in der Kurbad-Stadt kein einziger Bräu hat halten können, gibt es im Umland jede Menge feiner Kleinst-Brauereien. Der Ort Wiesen zum Beispiel hat rund 290 Einwohner – und zwei Brauereien, die beide so um die 400hl/Jahr brauen. Das ganze Bier müssen die Wiesener aber nicht alleine trinken, denn zu den 290 Wiesenern kommen noch 110 Gästebetten und die ganzen Tagesausflügler, Coburger usw.

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Was sie nach Wiesen zieht, ist ganz klar das Bier und das gute Essen. Aber das gehört in Franken ja zusammen. Zu welcher der beiden Brauereien man nun geht, ist wohl eine Frage des Bieres. Beim Thomann lockt ein Lagerbier in dunkel-bernsteinigem Gewand, gekrönt von feinem, weißem Schaum. Von dem „Stoff“ werden so alle drei Wochen 25 hl angesetzt. Das ist auch gut so, denn die rinnen auch sehr schnell die Kehle hinab. Was mir an dem Bier gefallen hat, ist die Balance zwischen Herbe und Süße. Braunmalzig mit leichten Bitterstoffen startet es, zeigt sich kernig, trotzdem aber auch süßmalzig, zum Ende hin angenehm bierig-hopfig. Was ich eigentlich sagen möchte: ein vollmundiges, ordentliches und angenehm trinkbares Bier, das den Weg nach Wiesen durchaus lohnt.

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Und wer es milder mag, muss nur ein paar Häuser weiter gehen, denn da gibt’s ein helleres Naturtrübes, den Eierberge Urstoff. Aber von dem erzähle ich euch das nächste Mal …