Ich geb’s ja zu: Eigentlich habe ich in diesem Jahr (absichtlich) alles an Festivitäten verpasst, was es so gibt. Ich war nicht auf dem Bärch, nicht auf der Sandkerwa und die Kulmbacher Bierwoche meide ich schon seit Jahrzehnten. Dafür stolpere ich viel lieber beim Umherstreifen auf dem Land über die eine oder andere Landkerwa. Gestern zum Beispiel bin ich unversehens mitten auf der Geisfelder Kerwa gelandet. Schön war’s da. Musik gab’s, das übliche kleine Karussell für die Kinder und natürlich Bier von ortsansässigen Brauereien. In Geisfeld bei Bamberg gibt es zwei davon: den Griess und den Krug. Nachdem ich beim Griess häufiger war, begaben wir uns also zum Krug, wo es brechend voll und die Stimmung bombig war.

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Zur Kerwa geb es ein passendes Kerwa-Bier. Darunter kann man sich jetzt vieles vorstellen. Was im Krug (genauer in den Krügen, denn es blieb nicht bei einem Seidla) war, roch nach original fränkischem Landbier, so wie man es auch hier und da auf den Kellern findet. Das war kein verspieltes Märzen oder gekünstelt herbes Export – urig, kernig, süffig und leicht herb müsste man es nennen. Vielleicht war da zwar ein klein wenig zu wenig Malzkörper im Antrunk. Aber andererseits war es ein typisches Bier vom Bamberger Land. So ist es halt und so schmeckt es halt, egal ob auf dem Keller oder zur Kerwa.
Und weil es so schön war, freue ich mich schon auf die nächste Festivität … so lange sie nur in irgendeinem kleinen Dorf stattfindet.