Ein Doldi, das weiß der Franke und der Rest bekommt es jetzt erzählt, das ist ein Depp, ein Tölpel, eben einer, der zu nichts zu gebrauchen ist. Die feminine Form vom Doldi, sozusagen seine auch nicht viel bessere Hälfte, ist die Dolln (oder Dulln). Beide Wörter gelten als Schimpfwörter – und damit nicht gerade als erste Wahl als Name für ein eher höherpreisiges Bier.

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Aber mit den Franken (wie auch seinen Nachbarn, den Bayern) und den Schimpfwörtern ist es so eine Sache. Man nutzt sie gerne und viel, wenn man schimpfen will. Aber auch ironisch, wenn man gerade gar nicht mies drauf ist. Nicht umsonst gibt es den mittlerweile geflügelten Spruch: „Fränkische Freundschaftsbezeichnung mit 9 Buchstaben: Orschluch!“ Und dann klingt das Schimpfwort „Doldi“ so schön nach Hopfendolde“. Also passt es doch als Name fürs Bier – zumindest dachten sich das die Brauer von der Bierwerk Kreativbrauerei und nannten ihr Citrus Pale Ale Doldi.

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Bei Citrus Pale Ales denkt man ja gerne an das Hopfenstopfer Citra Ale. Das heißt, die Latte für solche Biere liegt schon mal ziemlich hoch. Würde man die beiden Biere aber mal direkt vergleichen, würde der (bzw. das) Nürnberger Doldi gar nicht so schlecht abschneiden. Das helle Bier mit 12,3 % Stammwürze und 5 % Alkohol hat eine schön fruchtige Zitrusnase. Da wechseln sich Zitrus- und Limettennoten ab. Und die bereiten ainen darauf vor, was einem auf Zunge und Gaumen erwartet: Nämlich ein schönes Limettenaroma, das sich nach hinten hin in bittere Grapefruitnoten wandelt. Das Etikett vergleicht das Bier ja mit einem Mojito. Der Vergleich hinkt, denn es fehlt die Süße des braunen Zuckers und die Frische der Minze. Aber die Limette kommt an den Cocktail ran. Dass es ab der Mitte des Trunks an Bittere zulegen darf, passt auch. Zu bitter wird es nicht. Es bleibt für ein Pale Ale aber auch nicht zu flach.

 

 

img_4076Doch, das kann man genau so lassen. Ändern würde ich an dem Bier nichts … nicht einmal den Namen.