Bierliebhaber, Bierkenner, Bier-Sommelier, Biertrinker, Bierfreund? Bezeichnungen für Menschen wie dich und mich gibt es ja viele, wobei sich sicher die wenigsten von uns als „Sommeliers“ bezeichnen dürfen, braucht es doch dafür eine eigene Ausbildung. Außerdem müsste ein Sommelier auch vielleicht verschiedene Biere rein an Farbe, Geruch und Geschmack erkennen können. Das wäre doch mal eine Leistung für „Wetten dass …?“ gewesen: Fränkische Biere so zu erkennen. So ähnliche Wettbewerbe gibt es hier und da bei Bier- oder Stadtteilfesten. Vor gefühlten zig Jahren hatte ich selbst mal bei so einer Bier-Blindprobe mitgemacht und zumindest 8 von10 Bamberger Bieren am Geschmack erkannt. Das hatte damals zum Sieg und für ein Radio-Interview gereicht. Und theoretisch hätte ich mich ein Jahr lang „Bambergs bester Bierkenner“ nennen dürfen.
Manche Brauereien machen es einem schwerer, ihr Bier sofort erkennen zu können und manch andere einfacher. Zu den Brauereien, die man sofort an einer bestimmten geschmacklichen Note erkennen kann, gehört für mich die Brauerei Friedel aus Zentbechhofen. Von der kenne ich neben dem Vollbier, dem Lager, dem Märzen nun auch den Bock. Und beim ersten Schluck hatte ich so ein „Friedel-Gefühl“ oder besser so einen „Friedel-Geschmack“ im Mund. Die Grundnote der Friedelbiere ist nämlich ganz speziell hopfig – genau gesagt: Aromahopfen oder Hopfenaroma. Besonders herb sind die Friedelbiere nämlich nicht, eher würzig. Und so schmeckt auch der Friedelsator mit seinen 7,0%: hopfig ohne zu bitter zu sein. Vom ersten Schluck an ist da dieser „harzig-grüne“ Hofenton. Der begleitet einen die ganze Zeit, gibt dem Bier die entsprechende Würze und lässt den Bock trotz des Alkohols und des damit verbundenen größeren Malzeinsatzes eher schlank wirken. Man merkt zwar sofort, dass man ein Friedel-Bier vor sich hat, aber dass es ein Bock ist, würde man im ersten Moment nicht sagen.
Ein markanter, nicht übermäßig herber, heller Bock für alle Freunde, Liebhaber oder Sommeliers, die es nicht unbedingt malzig breit und ewig schwer mögen.
Noch keine Kommentare