Das Kellerwetter geht weiter, sagt der Wetterbericht. Gut, zwischendurch sollen hier und da mal Tröpfchen vom Himmel fallen, aber das soll nicht weiter stören. Raus geht’s und ein Kellerbier fein soll im Krüglein sein!
Bei feinem Kellerbier wird hier und da das Weiherer Kellerbier vom Kundmüller aus Weiher bei Viereth/Trunstadt genannt. Schließlich bekam das 2010 einen bronzenen Bierstern, der auf dem Etikett prangt. Also her mit dem Keller, rein ins Krügla und schnell mal getestet.

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Für ein Kellerbier leicht hell, dafür trüb wie es sich gehört und überraschend schaumstabil zeigt es sich. Farblich wäre eine Spur dunkler „kelleriger“ gewesen, dafür ist der Geruch ohne Fehl und Tadel: Malzwürzig und hopfig, aber auch ein wenig hefig riecht es. Ich gestehe, ich habe es aus der Flasche getestet. Und da muss man beim Einschenken durchaus ein wenig Geduld mitbringen, nicht weil es so sehr schäumen würde. Aber bei meiner Flasche lagerte sich die Hefe so fest am Flaschenboden ab, dass es einigen Rüttelns und Schwenkens bedurfte, sie zu lösen. Dafür zeigt die dicke Hefeablagerung, dass hier bei der Filtration großzügiger zu Werke gagangen wurde. Gut so! Wer’s Schwenken verpasst, bekommt halt ein „Kristall-Keller“.
Der Antrunk ist herb-würzig, verbindet sich aber schnell mit der Malzbreite und der (geschüttelt, gerüttelt und endlich gelösten) Hefe zu einem recht vollmundigen Geschmack. Für ein fränkisches Kellerbier hat man es mit dem Hopfen vielleicht sogar ein wenig zu gut gemeint, da gibt es Kellerbiere, die wesentlich milder sind und dadurch mehr zum Durstlöscher bei heißem Sommerwetter taugen. Allerdings ist der European Beer Star ein internationaler Wettbewerb – da würde ein „richtiges“ Kellerbier ohne Schaum, CO2 usw. kaum Freunde finden. Sonst aber ein ordentliches Bierchen mit 4,9% in der Weiherer-typischen Bügelverschlussflasche. Weil es ein wenig würziger ist, eignet es sich auch als Grillbier zu Steaks und Bratwürsten – falls das mit dem Grillen wegen der Tröpfchen vom Himmel klappt.