Die „Grand Dame“ des Craftbiers, Esther Isaak de Schmidt-Bohländer vom Bierland Hamburg, kommentiert mein Projekt, jedes fränkische Bier zu probieren und zu beschreiben, ja gerne mit süffisanten Kommentaren wie „Welch eine Leistung für verwandte Biere immer wieder neue Worte zu finden!“ Wobei die Kritik ja weniger mich als die deutsche Bierszene trifft, zielt sie doch darauf ab, dass viele deutsche Biere einfach zu ähnlich sind. Was vor allem immer dann auffällt, wenn man tatsächlich mehrere „verwandte Biere“ nacheinander bespricht. Weshalb ich mir für heute ein helles Weizen ausgesucht habe – da dürften die Gegensätze zum Kristallweizen vorgestern und dem dunklen Weizen gestern deutlicher sein.

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Das Weißbier der Brauerei Geyer aus Oberreichenbach ist mal wieder ein Weizen von einer eher kleineren Brauerei. Braufranken.de gibt den Ausstoß mit 1500 hl/Jahr an. Das ist jetzt wirklich nicht viel. Trotzdem gibt es ein Sortiment mit mehreren Sorten, bei dem das Rotbier bei den jetztjährigen Beer Star Awards immerhin Bronze erlangt hat.

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Das Weißbier (oder Weizen) ist honiggelb und hat 5,3 % Alkohol. Vom Prinzip her ist es ein klassisches helles Weizen: Leichte Bananenaromen paaren sich mit einem angenehm sämigen Mundgefühl. Ordentlich, da müsste ich gar nicht mehr Worte verlieren. Was es von anderen Weizen „abhebt“ ist die Tatsache, dass nach hinten heraus ein wenig mehr Säure- und Citrusnoten auftauchen. Die lassen das Weizen eher in Richtung „Sommerweiße“ tendieren. Allerdings dürfte es dann für meinen Geschmack spritziger sein. Sonst aber, wie gesagt, ein ordentliches, nett trinkbares, recht typisches helles Weizen. Es kann ja nun wirklich nicht jedes Bier so „außerordentlich“ wie das prämierte Rotbier sein.

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Welch eine Leistung für verwandte Biere immer wieder neue Worte zu finden!