Ich wüsste ja gerne mal, ob es sowas wie eine offizielle Statistik gibt, wie viele einzelne Biere von fränkischen Brauereien hergestellt werden. Über die Anzahl der Brauereien gibt es ja jährlich eine entsprechende Erhebung. Aber in Sachen einzelne Biere gibt es wohl keine offiziellen Zahlen. Diese Zahl müsste ja eigentlich sinken, schließlich geht das Brauereisterben auch an uns Franken nicht spurlos vorbei. Andererseits bedeutet die Schließung einer Brauerei nicht unbedingt den Verlust der Biermarke. Nehmen wir mal das Brauhaus Forchheim. Diese einst größte Forchheimer Brauerei schloss 1994, weil es keine Nachfolgeregelung gab. Das Bier wurde zwar noch eine Zeit lang von der Wolfshöher Brauerei in Neunkirchen am Sand weitergebraut, aber irgendwann ging die Marke verloren.
Nun gibt es seit einiger Zeit das Brauhaus-Forchheim-Bier wieder. Und damit wird ein Stück Forchheimer Biergeschichte wieder belebt. Gut, dass hinter dem „neuen“ Brauhaus Forchheim keine „eigene“ Brauerei steht, kann man jetzt kritisch sehen. Aber in diesen Zeiten eine neue Brauerei aufzuziehen ist sicher alles andere als einfach. Schließlich hatte damals die Wolfshöher Brauerei die Rezepte usw. des Brauhauses übernommen. Jetzt wird dort wieder das Brauhaus Forchheim-Bier gebraut – und z. B. beim Annafest ausgeschenkt. Der Impuls dazu kam vom Forchheimer Wirt Christoph Kauer. Und das Bier ist wohl das alte Forchheimer Brauhaus Pils. Das muss man dazu sagen, wenn man das Bier auf dem Annafest probiert.
Denn im Reigen der vollmundigen Festbiere wirkt das Brauhaus Forchheim-Bier ein wenig sehr schlank. Allerdings muss man auch sagen, dass das Brauhaus Forchheim-Bier alles andere als ein „echtes“ Pils ist. Es ist ein echtes Trinkbier. Da ist ein wenig Getreide, ein wenig Hopfen, der leicht darüber liegt. Ist es bitter? Nein, sicher nicht. Da war es früher wohl schon und ist es auch heute noch ein typisches fränkisches Pils. Soll heißen: Es ist kein „echtes“ Pils – also ist es ein fränkisches. Und das ist in dem Fall gut so. Es hinterlässt vielleicht nicht zu viel Eindruck. Aber auch das teilt es sich mit anderen fränkischen Pilsnern. Braucht man die Wiederauferstehung eines solchen Bieres? Vielleicht nicht. Aber, wenn es der einzige Weg ist, die Vielfältigkeit der fränkischen Brauereilandschaft zu erhalten, dann meinetwegen. Immerhin gehen mir so die Biere für dieses Projekt nicht aus …
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