So, alle Katersymptome von gestern erfolgreich bekämpft? Dann kann’s ja weitergehen mit dem Biertrinken. Wobei ich mir ja als guten Vorsatz fürs neue Jahr vorgenommen hatte, ein wenig weniger zu trinken. Im letzten Jahr hatte ich mir den Spaß erlaubt, jedes getrunkene Bier zu zählen und … nun ja, schweigen wir lieber darüber. Trotzdem mache ich natürlich weiter mit dem Bier des Tages, denn ich hatte bei weitem noch nicht von jeder Brauerei mindestens ein Bier, so dass ich eine brauchbare Einschätzung der Brauerei vornehmen könnte. Bei einigen Brauereien bin ich dafür schon fast mit dem Sortiment durch – wie bei der Ammerndorfer Dorn Bräu. Das liegt zum einen daran, dass es von dem Bier ziemlich viel bei einem ab und an frequentierten Dealer gibt, und zum anderen daran, dass es einfach gut ist, weshalb man gleich mal mehr testen möchte.
Der Bock macht da keine Ausnahme. Mit seinen 6,2% ist er gerade noch so ein Bock, schließlich steht da immernoch das Bamberger Zwergla von der Brauerei Fässla mit seinen 6,0% als Referenz-Bier. Und auch wenn Wikipedia schreibt, ein Bock habe zwischen 5% und 12% Alkohol, muss ein fränkischer Bock über das Zwergla gehen. Sonst gilt das nicht als Bock. Und der Ammerndorfer Bock macht das ja.

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Den niedrigen Alkoholgehalt könnte man auch als die einzige Schwäche dieses Bieres ansehen. Im Glas macht er eine gute Figur, so braun mit ganz feiner Kohlensäure. Der Geruch ist leicht dunkelmalzig und der Geschmack ist ganz schön lecker. Malzig, von leichten Röstaromen begleitet, ein wenig kaffeeig und mit gediegener Bittere erinnert er ein mehr an das dunkle Landbier aus gleichem Hause als an einen echten, schweren Bock. Auch sein Abgang erinnert einen mehr an ein gutes Dunkles. Das alles verstärkt auch seine Süffigkeit, denn von einem Sechs-Ender geht natürlich schon ein Seidla mehr als von einem schweren Acht-Ender. Für’s „Stärk-Antrinken“ sicher keine schlechte Wahl, auch – oder vor allem – wegen des geringeren Alkoholgehalts.