Neulich mal wieder an einem ansonsten netten Abend:

„Du midd deim Brauereischderrm immä.“
„Des is nedd mei Brauereischderm! Ich ko doch nix däfüä, wenn die Leud wengä Bier saufm.“
„Abbä du schräbbsdd immä drübä.“
„Abbä ich bin nedd schuld. Ich bemüh mich ja. Ich dringg doch scho, was gehd. Abbä meä gehd hald echd nedd.“
„Droddsdeem debrimierd des mid deim Brauereischderrm …“
„Is ja guud, ich schreib ja widdä was Bosisdiiefs. Väschbrochn.“

Es ist ja nicht wirklich alles schlecht in der Brauereiwirtschaft gerade. Gut, die Zeiten sind wirklich nicht rosig und so manche Brauerei kämpft ums Überleben, aber es machen ja auch neue Brauereien auf. Immer wieder denken sich nicht nur gestandene Brauer, dass es doch mal eine feine Sache wäre, seinen ganze eigenen Gerstensaft zu kreieren. Dass so mancher Bäcker nebenher auch braute, kennt man unter anderem aus Bayreuth, wo es das Beck’n-Bier gab. In Bamberg waren es die Büttner, die zugleich auch brauen durften. Und in Uetzing machte ein Metzger aus dem Wurst- einen Braukessel. Das ist gar nicht so abwegig, wie man zuerst meinen möchte. Edelstahl ist Edelstahl. Und wer im Internet einmal Anleitungen für zum Brauen umfunktionierte Waschmaschinen (!) gelesen hat, den wundert gar nichts mehr. Das nötige Know-How liefern u.a. Braukurse an der VHS in Bamberg. Fertig ist eine eigene Kleinbrauerei.

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Der Geheimtipp – der schon längst keiner mehr ist, schließlich hatte sogar schon der BR in einer Doku über die Genussregion Oberfranken darüber berichtet – stellt ein dunkles Lagerbier her, dass mit allen Vorteilen udn Nachteilen echten Handwerks gesegnet und belastet ist. Zu den (wenigen) Nachteilen zuerst: Liest man das Etikett der Flasche, so liegt der Alkoholgehalt entweder bei 4,7% (hanschriftlicher Eintrag) oder 5% (Aufkleber). Die Wahrheit liegt handgespindelt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Und wie der Alkoholgehalt dürfte auch der Geschmack leichten Schwankungen unterworfen sein. So, wie es am Ende eben herauskommt, würde man wohl sagen.
Der Vorteil dieser Brauweise und dieses Bieres wiegt dagegen viel schwerer, denn der liegt im Geschmack. Das braune Lager mit wenig Schaum sieht fränkisch kellerig aus, riecht fränkisch malzig mild und schmeckt „urfränkisch“ …
Ein Dunkles Lager mit allem, was dazugehört. Ein leicht kerniger, breitmalziger Antrunk schleicht da einem entgegen. Die Röst- und Bitterstoffe vom dunklen Malz und dem Hopfen überrollen einen nicht. Sie sind da, schmeckbar, aber bleiben angenehm. Zwischendurch blitzt ein wenig Malzsüße auf, daneben gibt es aber auch m Finish die übliche Herbe aus dem Röstmalz und dem Hopfen. Käme das Bier jetzt von einem Bäcker, würde ich es mit einem kernigen, würzigen Landbrot vergleichen. Denn das Lagerbier vom Metzger Manfred Reichert aus dem kleinen Uetzing ist im besten Sinne des Wortes ein Brotzeitbier. Also her mit einem Dosenfleisch, Pressack und Schinken … und die Literflasche Metzgerbier nicht vergessen!