Weizen war auch schon lange keines mehr dran, oder? Das letzte war wohl das Weizen vom Lindenbräu aus Gräfenberg. Von Gräfenberg nach Oberailsfeld, der Braustätte des heutigen Weizenbieres, sind es ja nur 25 km – dafür braucht man nicht mal zu Fuß fast einen ganzen Monat. Und wenn man in der Fränkischen Schweiz ist, sollte man sich auf alle Fälle nach Oberailsfeld aufmachen, denn die Biere vom Held Bräu sind wirklich gut. Das Helle (Bier des Tages am 15 Januar oder so) ist ja eines meiner ausgesprochenen Lieblingshellen, das Dunkle (Bier des Tages am 5. August) ist einfach ein Top Dunkles – da stellt sich natürlich die Frage, wie es denn um das frankenuntypische Weizen steht? Wobei erstmal positiv aus fränkischer Sicht zu bemerken ist, dass das Etikett nicht in weiß-blauer Rautenromantik untergeht und das Bier regional korrekt auch Hefeweizen und nicht Weißbier genannt wird. Außerdem versprüht das Weizenetikett ähnlich wie das vom Hellen den Charme der frühen 60er Jahre. Nur das Dunkle gibt sich da schon fast modern.
Mit einer ansprechenden Optik geht’s nach dem Einschenken auch gleich weiter: Im Glas steht es hellbraun und satt-trüb. Das sieht wie ein echtes Frühschoppen-Weizen aus. Und es riecht auch so, wie man es für einen Sonntagmorgen-Frühschoppen
Wer das Held Hefeweizen übrigens direkt in der Fränkischen Schweiz bei der Brauerei selbst verkosten will, sollte eher einen Winterspaziergang einplanen, denn die Helden machen bis zum 30. November Urlaub. Dann allerdings lohnt sich der Weg umso mehr, weil es in der Adventszeit einen speziellen Weizenbock gibt. Man darf gespannt sein …
P.S.: Liest man sich die Bewertungen dieses Weizens bei anderen Bierportalen durch, findet man sehr unterschiedliche Bewertungen. Es muss sich also jeder sein eigenes Bild von dem Bier machen.
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