Eigentlich mag ich ja diesen Spätherbst/Frühwinter. Denn überall da, wo du im Sommer kaum einen Fuß breit auf den Boden bekommen hast vor lauter Touristen und Erholungssuchenden ist es jetzt so richtig schön ruhig. Denk doch bloß mal einer an die Fränkische Schweiz. Wenn’s da im Sommer hoch hergeht, hält man’s ja fast nicht mehr aus. Über die Wiesent und Co. kannst du trockenen Fußes laufen, musst halt nur von Kanu zu Kanu schreiten. Im Wald musst‘ aufpassen, dass du nicht zwischen die Wanderer oder Mountainbiker kommst – und die Straße ist auch keine Alternative, weil die ja fest in Händen der Motorrad- und Rennradfahrer ist. Und selbst wenn du dich auf irgendeine gottverlassene Felsnadel setzt, um mal fünf Minuten deinen Frieden zu haben, schaut prompt irgendein drahtiger Freeclimber vorbei.

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Da ist mir der Herbst in der Fränkischen lieber. Wenn der Nebel über den kleinen Flüsschen steht und die Burgen und Ruinen wie Inseln aus dem wabernden Weiß schauen. Und ab und an bricht mal ein Sonnenscheinchen durch die Wolken und erleuchtet ein Fleckchen Erde so, als ob der Allmächtige selbst sagen wollte: „Schau, hab ich gemacht!“ Schon schön. Außerdem bekommt man in den ganzen Wirtschaften jetzt wenigstens einen Platz. Und wenn wir schon bei Wirtschaften,. Bier und ein wenig immer noch in der Weltrekord-Region Aufsess sind, muss natürlich ein Bier erwähnt werden: Kathi Bräu.
Der unumstrittene Mittelpunkt der Fränkischen Schweiz ist ja nicht nur ein beliebter Magnet für Motorradfahrer. Um das Kathi Bräu ranken sich ja auch zig Legenden und jeder weiß eine andere Geschichte zu erzählen. Was hat man nicht alles über Kathi – Gott hab sie seelig! – das Bier und die Brauerei gehört. Was davon alles stimmt, weiß ich auch nicht. Das vorletzte, was ich gehört habe, war, dass das Bier irgendwo in Lizenz gebraut würde, das letzte, dass der alte Brauer vom Kathi Bräu jetzt wieder eine Brauanlage in Heckenhof hätte. Wie dem auch sei, die Hauptsache ist, es gibt ein Bier für die Massen. Und was für ein Bier!

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Das dunkle Lagerbier hat 4,8% und ist so richtig schön dunkel. Auch für die Nase wird’s beim Kathi Bier dunkel: Dunkelmalzig und maischig, fast schon ein wenig wie bei einem Malztrunk riecht es aus dem Krug heraus. Und der Geschmack ist so, wie man es sich von einem Landbier aus der Fränkischen Schweiz vorstellt: Schwer, röstig, dunkel ist es. Wobei die Röstaromen und -bitterstoffe nicht zu stark den Geschmack bestimmen und das Kathi Bier eher ein wenig mokka-mäßig nachläuft. Der Hopfeneinsatz ist auch gemäßigt, wie man es von vielen fränkischen Bieren gewohnt ist. So bleiben die Bitteraromen eher im Hintergrund, während insgesamt eine angenehme Restsüße das Bier abrundet und für mich fast schon zum Prototyp eines süddeutschen Dunklen macht. Auch wenn man sagt, dass das Kathi Bier früher unter der Regie der alten Kathi besser – oder sagen wir: ehrlicher! – geschmeckt hätte, dass es das Kathi Bräu noch gibt ist nicht nur für die Weltrekord-Region Aufsess wichtig. Irgendwie schlägt dort halt doch das Herz der Fränkischen Schweiz.