Das wird irgendwie nicht winterlicher. Naja, zumindest ist es schon ein wenig kühler und nicht mehr ganz so warm. Also geh ich beim Bier mal einen halben Schritt mehr in Richtung Dunkel. Zwischen den hellen Bieren, deren Faben mit hell, gold und altgold beschrieben werden können, und den eindeutig dunklen bis schwarzen Bieren liegt auf der Farbskala bernstein. Das Bernstein der Kulmbacher Kommunbräu ist so ein typischer Vertreter dieser Biere zwischen den Hellen und den röstmalzigen Dunklen. Wobei viele Bier mit dieser Farbe ungespundete Kellerbiere sind, also wie tot daliegen. Beim Kulmbacher Kommunbräu ist das nicht der Fall. Im Gegenteil: Hier steigt sehr viel CO2 auf und unterfütert eine kompakte, stabile Schaumkrone, als gelte es, den CO2-Mangel von allen fränkischen Kellerbieren auszugleichen – von den rasch dahinschmelzenden Schaumkrönchen ganz zu schweigen.
Der Geruch ist eindeutig bierig, wobei er leich in Richtung hopfig tendiert. Gut, genug betrachtet, der Gaumen will was probieren. Nur muss man sich zuerst durch den immernoch stehenden Schaum arbeiten. Das ist für den Franken schon ungewohnt. Da steht und steht das Weiß auf dem Bier und will nicht weggehen. So lange kann man gar nicht warten, bis dahin ist man ja verdurstet … Hat man aber erstmal die Schaumkrone hinter sich gelassen, wird man mit einem frischen, weichen, braunmalzigen Bier belohnt. das viele CO2 sorgt dafür, dass es alles andere als schwermalzig wirkt. Das verwendete dunkle Malz macht das Bernstein kernig, rustikal und urig. Im Abgang wird es eine Spur röstig und leicht bitter.
Aber keine Angst, das hält sich in Grenzen. Kein schlechtes Bier, im Gegenteil: eher gefällig und nett. Ein guter Begleiter zu rustikalem Essen und vor allem zur typisch fränkischen Brotzeit. Allerdings muss ich zwei kleine Einschränkungen machen: Erstens war das Helle von der Kommunbräu um ein paar Punkte auf meiner persönlichen Bewertungsskala besser. Und zweitens … nun ja … also ein Bier mit viel, viel, wirklich viel CO2 … hmm … wie soll ich das sagen? Das könnte dazu führen, dass man … RÜLPS!!! … Upps, ‚tschuldigung … Aber jetzt ist es raus
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