Und schon wieder eine Woche rum. Also mal wieder ein Sonntag – ein Sonntag mit Brunch, mit Geburtstagsbrunch. Zum Brunch passt ein Weizen, zum Sonntag auch. Das ist ja fast schon sowas wie eine Tradition geworden – genauso wie das montägliche Alkoholfreie. 

Und zum Wiegenfeste für die Wiegenfestegäste nur das Wiegenfestegästebeste!


Also schauen wir uns mal von der Bamberger Brauerei Mahr’s die Festtagsweiße an. Das scheint ja das passende Bier für den Anlass zu sein, schleßlich hat schließlich prangt der goldene Bierstern auf dem Etikett. Das beste Weizen im Jahr 2010 soll es sein. Und das will, soll und muss natürlich persönlich in Augenschein genommen werden. Und für´s Auge bietet es tatsächlich etwas. Hellbraun-orange in der Farbe, richtig schön trüb und mit stabilem ordentlichem Schaum sieht es aus. Damit ist es nicht unbedingt “ladylike” – da gibt es hellere, optisch schlankere Weizen. Aber es macht den Eindruck, kräftiger und voluminöser zu sein. Und das macht es durchaus sympathisch. Der fruchtig-süße, malzige Geruch, gepaart mit den erkennbaren Hefenoten, macht auch einen ordentlichen Eindruck. 

Im Geschmack weiß es auch zu gefallen. Der Antrunk ist ordentlich und überraschend schlank, das Mundgefühl ist spritzig, das Weizenaroma nicht zu dominant, die Hefe-Säuerlichkeit unterstreicht das Ganze und am Ende meint man sogar noch den Hopfen zu erschmecken. Ein Weizen, dass lecker und süffig ist, obwohl es tatsächlich ein wenig kernig daher kommt. Das Zusammenspiel dieser Facetten ist schon gelungen – und damit hat das Weizen vom Mahr durchaus einen Preis verdient. Im Sektor Weizenbier wird es trotzdem nicht meine persönliche Nummer 1. Dafür hat es vielleicht von allem ein wenig zu viel. Und für jeden Tag fehlt mir fast die klare Linie im Geschmackspotpourri. 

Aber wie steht auf dem Etikett? Genau, Festtags-Weiße! “Für festliche Stunden” – dafür ist es schließlich gemacht.

P.S.: Jetzt habe ich über den ganzen Geschmack die festlichen 5,5% Alkohol vergessen.