Es gibt so Geschichten, wenn ich die als Bier des Tages so schriebe, wie ich wollte, meine weltbeste Biertestergattin schlüge die Hände über dem Kopf zusammen und würde mich kopfschüttelnd fragen, was denn die Welt von mir denken sollte. Glaubt ihr mir nicht? Bitte, ein Beispiel:

Dass ich zum Beispiel heute ein fränkisches Pils mit „italienischem Hintergrund“ vorstellen möchte, liegt daran, dass ich an Silvester immer an Italienerinnen denken muss. Weil die nämlich an Silvester immer rote Unterwäsche tragen. Das habe ich mal vor vielleicht einem Jahrzehnt von unserer italienischer Babysitterin gelernt … Tja, und das ist dann der Moment, in dem meine weltbeste Biertestergattin neben mir sitzt, den Kopf schüttelt und sagt: „Wenn du das so schreibst, was sollen denn die Leute von dir denken???!!!“

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Um des lieben Familienfriedens willen sei hier also angemerkt, dass unsere italienische Babysitterin uns das mit der roten Unterwäsche mal eines schönen Tages in einem Gespräch über Aberglauben und allerlei Rituale erzählt habe, weil es in Italien Glück bringen solle, wenn man zu Silvester rote Unterwäsche trage. Und das dieser Brauch schon Jahrhunderte alt sei und mittlerweile nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer etwas Rotes darunter trügen, um sich Glück, Wohlstand und Liebe fürs nächste Jahr zu sichern. Nachdem ich aber gerade kein Rotbier auf Lager habe, wird es ein italienisches Pils wohl auch tun. Wobei es ja so italienisch gar nicht ist.

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Italienisch ist bei dem Bier das Malz, genauer gesagt die Gerste, die bei Weyermann® vermälzt wurde. Die kommt – laut Weyermann®-Homepage – aus einem der besten Gerstenanbaugebiete Italiens, der Region Eraclea in der Provinz Venetien. Daraus wurde mit dem italienischen Partner Uberti SLR eine neue Malzsorte entwickelt: das Malto Eraclea Pilsner. Bei dem Malz soll der italienische Charakter eines Biers deutlicher hervorkommen. Das ist so natürlich schwer zu sagen. Aber natürlich gibt es ein passendes Pils aus dieser Malzsorte. Das ist ja die Spezialität der Braumanufaktur Weyermann®: Man kann gleich mal zeigen, was mit den eigenen Produkten so alles möglich ist.

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Im Falle des Birro Malto Eraclea hat man ein klassisches, filtriertes Pils vor sich stehen. Das Aroma zeigt ein Spiel von Zitrusnoten und einem malzigen Körper. Auch auf Zunge und Gaumen gibt es diese Mischung aus Hopfenaromen aus der Zitrus-Ecke und einem fast schon ein wenig süßlichen Malzkörper. Also sozusagen ein wenig „bitter-sweet“, halbtrocken … für ein typisch deutsches Pils fehlt ihm vielleicht ein wenig die knackige Bittere am Ende. Andererseits soll es ja kein klassisches deutsches Pils sein. Stellt man sich das Bier zur mediterranen Küche vor, passt das schon eher. Fisch zum Beispiel, frisch aus dem Meer und dann schön gegrillt, noch ein paar Tomaten, Paprika, Zucchini. Vielleicht sogar noch am Strand gegrillt. Und dann ein Birra Malto Eraclea dazu. Da könnte man fast ins Träumen geraten. Übrigens, hatte ich schon gesagt, dass wir im nächsten Jahr in den Urlaub rein zufällig in genau jene Region Italiens reisen wollen? Hoffentlich gibt es bis dahin auch so ein Eraclea-Pils in Eraclea. Da vergisst man glatt, dass ja jetzt noch Winter ist und der Jahreswechsel vor der Tür steht, an dem die Italienerinnen mit roter Wäsche … oder rote Bikinis am Strand …

Aber das ist ein anderes Thema.