Habe ich gestern geschrieben, nur selber testen mache schlau? Das stimmt natürlich – und so natürlich auch wieder nicht. Denn da gibt es ein Bier, das mich im Laufe des Jahres ziemlich ratlos machte. Aber ich muss es vom Anfang an erzählen. Da testete ich ein Bier der Brauerei Beck in Trabelsdorf und stieß auf der Homepage auf eine Zoigl-Stube in der Brauerei, in der an bestimmten Tagen ein besonderes Zoigl-Bier vom Braumeister Andreas Gänstaller ausgeschenkt würde. Ich hatte mir das irgendwo notiert, um daraus mal ein Bier des Tages zu machen … und wieder vergessen. Dann, Monate später, stieß ich auf eine Zoigl-Stube in Straßgiech, wo das Drei Kronen Bier aus Straßgiech ausgeschenkt werden sollte. Betreiberin wäre Manuela Gänstaller. Hmm, ich wusste ja, dass in Straßgiech schon lange nicht mehr ebraut wurde und die Brauanlagen auf den Bildern der Homepage waren so alt, dass da nicht mehr gebraut werden konnte. Als ich zufällig mal dran vorbeifuhr, stand auch noch ein Beck-Laster im Hof. Aha, dachte ich mir … und vergaß das ganze wieder. Bis ich kurz drauf über eine Micro-Brauerei in Beijing gestolpert bin, also über einen Bericht über selbige. Gebraut würde dort Drei Kronen 1308, Lizenzgeber wäre eine Drei Kronen 1308 Marketing GMBH in Straßgiech? Alternativ finden sich noch Adressen im Bamberger Stadtgebiet und im Laubanger. Die homepage http://www.dreikronen1308.com/ wird derzeit überarbeitet, ein Link bringt einen aber zur Zoigl-Stube nach Straßgiech. Und auf der Homepage des chinesischen Biertempels http://dk1308.com/source/about/about.aspx wird als Braumeister ein „Mr. Andreas“ genannt. Außerdem fanden sich im Netz noch Sixpacks mit 1308 Drei Kronen Bier … und zwar international vermarktet. Was hatte das nun mit dem Beck-Laster, dem Brauer Andreas Gänstaller und der neueröffneten Zoigl-Stube zu tun? Zumal ich dann las, dass Andreas Gänstaller jetzt ein eigenes Bier in der ehemaligen Brauerei Friedel in Schnaid braue, welches jetzt in Straßgiech ausgeschenkt werde … Da war dann nicht nur ich leicht verwirrt. Auch in internationalen Foren wie ratebeer.com war so mancher bier- und ahnungslos, wie das alles miteinander zusammenhängt.

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Lange Rede kurzer Sinn: Andreas Gänstaller hatte die Brauerei Beck gepachtet. Dort braut jetzt die Familie Beck wieder selbst und Andreas Gänstaller braut im ehemaligen Brauhaus der Brauerei Friedel in Schnaid. Das Bier gibt es in Straßgiech, im Moment im Café Abseits, dem ich für die Aufklärung in der Causa Gänstaller danke, und in ausgesuchten Biertempeln in der Welt. Ob das Bier aus Schnaid aber auch etwas mit dem Bier in China zu tun hat, von dem es auf der Homepage selbstbewusst heißt: „Our in-house Brew Master Mr. Andreas used Drei Kronen´s 700 years family secret receipts, traditional brewing method and all the best raw material imported from Germany to create the great selection of Lager, Dark and Wheat Beers.“???

Vielleicht gibt das Fernsehen Aufklärung, denn heute bringt die Frankenschau wohl einen Bericht über den Brauer und sein Bier. Und wenn nicht, dann ist’s auch egal. Das Zoigl kann man nämlich trinken. Spritzig ist es, hell und frisch. Hopfig ist es auch, was aber zu diesem Bier passt. Eigentlich schmeckt es wie ein Sommerbier, finde ich. Und damit passt es zu den herrschenden Temperaturen grade ideal. Wann und wo man es trinkt, ist dann eigentlich auch egal, so lange es nicht in China gebraut wird …