Heute ist Freitag und da sind die meisten ja schon früh morgens im „Hoch-die-Hände-Wochenende“-Modus. Noch ein paar Stunden Arbeit runterreißen und dann …
… gibt’s zwei Typen von Wochenendgestaltung. Die einen machen Party von Freitag bis Sonntag. Und die anderen freuen sich auf ein ruhiges Wochenende im Garten, am See oder enfach nur auf dem Sofa. Entspannen ist angesagt. Relaxen eben.

Und wie immer gibt es dafür auch ein passendes Bier. Und das kommt diesmal aus Nürnberg bzw. aus Breitengüßbach. Das NBG Relax kommt von der New Beer Generation aus Nürnberg – also von den beiden amerikanischen Braumeistern Mark Zunkel und Luke Kennedy, die beide in Nürnberg leben. Gebraut wird dieses Bier in Ermangelung eines eigenen Sudhauses aber wie so viele andere deutsche (und mittlerweile auch europäische) Craftbiere im Brauhaus Binkert in Breitengüßbach. Das Brauhaus Binkert bezeichnen viele Bierliebhaber deshalb schon als soetwas wie das „Geburtshaus“ der kleinen Craft Beer-Marken.

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Der Name Relax spielt zwar mit dem Gedanken, dass es sich bei diesem American Pale Ale um eine Art „Feierabendbier“ handeln könnte, hat aber auch noch einen tieferen Sinn. Das Bier wurde nämlich mit der Hopfensorte Relax eingebraut. Und die ist eigentlich zum Brauen gar nicht gedacht gewesen. Der Alphasäuregehalt– also der Bitterstoffanteil – liegt bei dieser Hopfensorte unter 1 %! Dafür hat Relax einen hohen Aromaölanteil, was den Hopfen als „Stopfhopfen“ interessant macht. Ach ja, und dann hat er noch ein sehr weit gefächertes Aromenprofil: Kornblumen, Almwiesenheu, Zitronengras, Hibiskus, Honigmelone. Was wiederum ein interessantes, spannendes Bier verspricht. Wobei – spannend und relaxen, widerspricht sich das nicht?
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Öffnet man das Bier, weht einem ein Hauch von Hopfenduft entgegen, der einen an den Moment erinnert, wenn der Hopfen gekocht wird. Der Antrunk ist ebenfalls feinhopfig, kann seine malzige Basis aber nicht verleugnen. Überhaupt „überfährt“ einen dieses Bier nicht, es ist jetzt keine „Hopfenbombe“, sondern eher ein „Hopfenschleicher“. Ganz „gechilled“ baut sich das Hopfenaroma auf, fein fruchtig mit Zitrus- und vielleicht auch Grapefruit-Noten. Am angenehmsten fand ich den Hopfennachhall und die Bittere. Alles im Rahmen, nichts übertrieben, vielleicht sogar ein wenig „zurückhaltend“. Zumindest im Vergleich mit den Super-Duper-Mega-Bittereinheiten-Ales auf dem Markt. Luke und Mark haben hier eher leise Töne angeschlagen und ein echtes Feierabendbier geschaffen, gerade weil es die Zunge und den Gaumen nicht so sehr fordert, aber eben trotzdem nicht langweilig ist.

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Ach ja, das NBG Relax hat 5,2 % Alkohol, das darf ich nicht vergessen. Und es ist meiner Meinung nach das ideale Bier für all die, die mit Kräutertee nichts am Hut haben und die entspannende Wirkung von Hopfen zum Feierabend trotzdem nicht missen wollen. In diesem Sinne: Schönes Wochenende!