Es ist ja bei jeder Brauereineugründung in etwa gleich: Egal, wie engagiert man als Brauer ist; egal, wie cool die Bierstile sind; egal, wie modern das Sortiment ist – am Ende steht immer ein Satz im Raum: Braut erstmal ein ordentliches Helles!

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Also schaue ich mir bei der Albertshofer Sternbräu als erstes Bier (tatsächlich, es gibt nach über 2000 Bieren immer noch Brauereien, von denen ich bisher kein Bier hatte!!!) das Helle an. Gegründet wurde die Albertshöfer Sternbräu im Jahr 2010 von Erik Löschner und Bastian Kiemer, die in der Pension „Goldener Stern“ in Albertshofen bei Kitzingen eine Kleinbrauanlage mit einer täglichen Ausschlagmenge von 600 hl/Tag (bei drei Suden) installiert haben und seither im Nebenerwerb unterschiedliche Biere brauen. Die Homepage nennt an saisonalen Schätzchen Biere wie ein Brown IPA, MainPils, Chocolate Cream Stout und vieles mehr. Was man so hört, sollen sich die Biere wirklich lohnen. Aber wie sieht es mit einem guten Hellen aus? Für so manchen Biertrinker bzw. Getränkehändler ist das ja der Prüfstein für eine Brauerei.

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Optisch ist das Helle mit seinem Bernsteinton und seiner feinen Trübung schick, aber fast schon ein wenig „dunkel“. Zumindest wenn man es mit den glanzfeinen „neuen“ bayerischen Hellen vergleicht. Kann udn darf man aber eigentlich nicht. Denn die neuen bayerischen Hellen sind als „Schüttbiere“ konzipiert: viel Ausstoß, relativ günstiger Preis … Da kann eine Kleinbrauerei wie die Sternbräu natürlich nicht mithalten. Konsequenterweise gibt es das Bier dann auch in der 0,33er -Klasse. Und es hebt sich eben auch optisch von den Volumenbieren ab. Woanders würde man so ein Bier eher als Kellerbier oder etwas schwurbelig als Landbier vermarkten.

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Geschmacklich hat es mir gefallen. Der Start ist ein wenig würzig, danach setzt das helle Malz deutlicher ein, fast schon mit Bisquit-Aromen. Aber bevor es zu süßlich werden kann, kommt der Hopfen wieder durch, gibt dem Bier eine feine Citrusnote, die sich zusammen mit der Hefe zu einem fruchtigen Körper mischt. Die Herbe passt zum Charakter, das Bier gefällt insgesamt. Richtig gut trinkbar, das könnte es auch in größeren Flaschen geben. Aber wer will, bekommt ja auch Fässer!
Interessant finde ich bei solchen Bieren ja immer die Einträge bei ratebeer und untapped. Da sind sich die „Tester“ in ihrem Urteil nämlich selten einig. Denen einen zu trocken, den anderen zu alltäglich, hier fühlt sich einer an Augustiner Hell erinnert, dort bemängelt ein anderer die Süffigkeit. Wie es zu solch unterschiedlichen Meinungen kommt? Nun ja, je ursprünglicher und handwerklicher ein Bier gebraut wird, desto sensibler reagiert es auf unterschiedliche Lagerbedingungen. Und dann sind – anders als bei den großen Industriebrauereien – bei kleinen Brauereien eben nicht immer alle Sude gleich. Und dann probieren sich die jungen Brauereien ja noch viel mehr aus als die etablierten Größen. Und das macht die Bierszene spannend. Spannend ist es sicher auch, den Brauern bei ihrer Arbeit zuzusehen. Wer will, kann das immer samstags tun.