Teil III meines Leichtbier-Specials. Und nach zwei Schraubverschluss-Weizen gibt es heute mal eines aus einer Bügelverschluss-Flasche. Das Thema „Bierflasche“ ist ja ein Thema für sich – und das nicht erst seit Kurzem. Immer wieder versuchen Brauer dem sinkenden Konsum durch „besondere“ Gebinde, Einhalt zu gebieten. Mal mit größerem, mal mit mäßigerem Erfolg. Aber so ganz außer Acht darf man die Präsentation eines Biers durch die Flaschenform- und farbe nicht lassen. Dass zum Beispiel Augustiner in München (und darüber hinaus) so eine gute Reputation besitzt, hängt unter anderem mit der typischen Euro-Flasche zusammen. Während die anderen Großbrauereien (auch Augustiner gehört dazu) erst auf die NRW bzw. zum Teil auf die Bügelverschluss-Flaschen wechselten, blieb man bei Augustiner der alten „Pulle“ treu. Ein Schritt, der jetzt das Image der ehrlichen, geradlinigen Brauerei mit begründet.

Aber zurück zur Bügelverschluss-Flasche. Auch die trägt noch die Markenbotschaft der taditionellen, urtümlichen Brauerei weiter zum Verbraucher. Allerdings ist die Frage, wie lange noch. Schließlich sind auf den Zug schon so manche Brauereigrößen und Biermarken aufgesprungen. Ich nenne als Beispiele nur mal Leikeim, Mönchshof, überregional auch Hacker-Pschorr füllen in Bügelverschlussflaschen ab. Gerade bei den Vertretern Mönchshof und Hacker-Pschorr, die beide über ihre Mutterfirmen zur Schörghubergruppe gehören – und dadurch wiederum zur Brauholding International (BHI) an der der niederländische Multi Heineken zu 49,9 % beteiligt ist –, nutzt sich das traditionelle Image des Bügelverschlusses ab, wie ich finde. Wenn man in Getränkemärkten ein Bügelverschluss-Bier neben dem anderen stehen sieht, ist es nichts Besonderes mehr.imag2671

In gewisser Weise ist daran auch der Kaiser in Neuhaus bei Pegnitz ‚mit schuld‘. Schließlich ist das auch einer der großen Lohnbrauer und -abfüller in der Region, auch wenn nicht alle Marken und Lohnabfüllungen automatisch in einer Bügelverschlussflasche landen. Und auch beim eigenen Sortiment kommt nicht alles in der „Plopp-Flasche“ daher. Die Kaiser-Biere gibt es in der NRW-Flasche, die Veldensteiner-Biere in besagter Bügelverschluss-Flasche. Letztere sollen wohl eher das „Premium-Segment“ der Brauerei darstellen, während die Kaiser-Biere für den regionalen Konsum gedacht sein dürften. Und dann gibt es auch noch eine ganze Reihe an „Billigmarken„. Aber das führt hier zu weit.

Quelle: http://www.kaiser-braeu.de/start.htm

Beim Veldensteiner leichten Weißbier ist mir übrigens nochwas aufgefallen. Laut Homepage soll das nämlich 3,2 % Alkohol haben. Das Etikett weist dagegen nur die üblichen 2,9 % aus. Aber wie gesagt: Bis zu 0,5 % Alkoholgehalt Toleranz gewährt der Gesetzgeber den Brauern da. Was sonst zu dem Bier zu sagen ist, ist weniger spektakulär. Die Farbe darf mit einem zugedrückten Auge noch als hell durchgehen. Der Honigton mit der schönen, weißen Schaumkrone würde bei Lagerbieren vielleicht schon eher den „Bernsteinbieren“ zugeschlagen werden. Aber beim Weizen gelten andere Regeln und was ich so an dunklen Weizen in der letzten Zeit in der Hand hatte, war viel ddunkler …
Vom Charakter erinnerte es mich fast eher an ein alkoholfreies Weizen als an ein Leichtbier. Da sind feine Orangentöne, ein wenig Hefe … Das könnte man getrost als „Sommerbier“ vermarkten, bei dem man den leicht fruchtigen Abgang genießen kann. Allerdings darf man sich auch nicht zu viel erwarten. Da ist und bleibt es das, was auf dem Etikett steht: ein leichtes Weißbier.

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Interessanterweise vergleicht man es auf dem Etikett bezüglich der Alkoholangabe mit dem dunklen Weizen. Vielleicht muss ich mir das nach der Fastenzeit auch mal zu Gemüte führen. Geschmacklich sollte das dann aber eine ganz andere Welt sein …