Auch wenn ich es jetzt nicht mehr täglich schaffe, ein Bier vorzustellen, gibt es Tage, an denen muss man einfach ein Bier des Tages beschreiben. Wie könnte ich am 23. April darauf verzichten. Und vor allem an dem 23. April 2016, an dem sich das Ur-Reinheitsgebot – das heutige Vorläufige Biergesetz bzw. dessen Durchführungsverordnung fußen ja nur noch in einem Punkt darauf – zum 500. Mal jährt.

IMAG4674

Das heutige Bier des Tages ist eines der vielen Fest- und Sonderbiere zum Jubiläum. Pünktlich zum Fest hat die Brauerei Keesmann beim großen Bierfest auf dem Maxplatz in Bamberg ein helles, unfiltriertes Festbier am Hahn. Beschrieben wird das Bier als „goldgelbes, mildgehopftes Export“ mit dezenter Hefetrübung.

IMAG4677

Nun gut, über das „dezent“ bei der Hefetrübung kann man sich streiten. Die zwei, die ich in der Hand hatte, waren schon „schön trüb“. Was ich persönlich jetzt nicht als Makel angesehen habe. Im Gegenteil, es zeigt sich mal wieder, wie bei einem unfiltrierten Bier die Hefe das Volumen und die Vollmundigkeit steigert. Ich bin ja ein Fan von unfiltrierten Bieren aber ich muss natürlich auch sagen, dass jetzt ein Blödsinn wäre, Biere überhaupt nicht mehr zu filtrieren. Denn dann wären die unfiltrierten Biere nichts Besonderes mehr. Auf der anderen Seite habe ich gestern auch als Feedback zu dem Bier gehört, dass ein Festbier/Export zwar nicht unbedingt filtriert, aber zumindest vielleicht ein wenig länger gelagert werden könnte. Durch eine längere Lagerung würde sich mehr Hefe absetzen, das Bier wäre immer noch trüb, aber eben nicht ganz so hefig und würde vielleicht „reifer“ schmecken. Ob man nun das eine oder das andere eher bevorzugt, ist Geschmackssache. Mir gefiel das Festbier mit seiner milden Basis mit 13,5 % Stammwürze und 5,6 % Alkohol.

IMAG4682

Der Körper ist wie gesagt vollmundig, das Malz nicht zu süß, die Hefenote deutlich und die Hopfenblume blumig, wennauch ein wenig dezent. Zumindest für ein Keesmann, schließlich braut die Brauerei Keesmann mit dem Herren Pils DAS BAMBERGER PILS und auch das Keesmann Hell kann mit einer feinen Hopfenblüte überzeugen. Jedenfalls lässt es sich lässig trinken. Und das ist die Hauptsache. Ich kann es allen, die heute auf den Maxplatz gehen, empfehlen. Aber das könnte ich auch bei den meisten anderen Bieren, die es heute dort gibt. Schließlich sind mit dem Keesmann Herren Pils, dem Greifenklau Zwick’l und Lager oder dem Spezial Lager (und anderen natürlich auch) ein paar meiner Lieblingsbiere und Lieblingsbrauereien vertreten.