Es gibt ja so Kolumnen, die schiebe ich vor mir her. Manchmal, weil das Bier so einfallslos ist, dass mir dazu nichts Rechtes einfallen mag. Oder es trifft nicht meinen Geschmack. Dann tu ich mir mit einer Rezension auch ein wenig schwerer. Das alles ist bei der Räuber Weisse des Wiesener Bürgerlichen Brauhauses nicht der Fall.

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Das honigtrübe Weizen riecht zwar ein wenig säuerlich-hefig, aber geschmacklich übertreibt es die Säure überhaupt nicht. Im Gegenteil: Da ist das Bier angenehm fruchtig, nicht zu schwer, was den Vorteil hat, dass es nicht so „satt macht“. Die Räuber Weisse ist eher spritzig, die Fruchtaromen und die nelkenwürze sind ausgewogen, der „Bananenfaktor“ ist eher geringer. Das passt, da gibt es nichts zu meckern.

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Warum ich trotzdem so lange für diese Kolumne gebraucht habe? Immerhin habe ich dieses Bier schon im letzten August verkostet – und es seither vor mich hingeschoben – was am Namen und am Etikett lag. Ich meine, bitte!, Räuber Weisse. Aus dem Hochspessart! Da trillert der Hinterkopf doch automatisch „Im Wald, da sind die Räuuu-häuber,  hai-li hai-la, die Räuu-häuber!“ Und das nur im besten Fall, denn wer auch nur ein wenig älter ist, dem schieben sich Lilo Pulver und das Wirtshaus im Spessart ins Gedächtnis.

Und die kriegt man so schnell nicht wieder raus. Dafür bräuchte man mehr als nur ein Glas Räuber Weisse. Wobei, mit mehr Räubern vor der Nase, würde es sicher nicht besser werden …