Reden wir mal über Rauchbier. Da denkt jeder erstmal ans berühmte Schlenkerla. Klar. Bamberger kennen auch noch das Spezial. Aber darüber hinaus???
Nur echte Bierfreaks wissen, dass weit mehr als 50 Rauchbiere aller Couleur in Franken gebraut werden. Und es werden immer mehr, was nicht nur daran liegt, dass die klassischen Landbierbierbrauereien diesen Bierstil für sich entdecken. Auch in der Craftbeer-Szene experimentiert man mit Rauchmalz. Daraus entstehen dann Biere wie das Pax Bräu Old Age IPA oder das Cissy z. B. Oder es entstehen “klassische Rauchbiere“, die natürlich nicht so heißen. Da wäre als heutiges Bier des Tages das Campfire Smoked Brown Lager von Eppelein&Friends.
Die Aufmachung der Flasche richtet sich eher an Craftbeerfans. Das Bier an sich würde auch klassischen Biertrinkern gefallen. Das bernsteinfarbene Bier mit feiner Schaumkrone riecht richtig schön rauchig. So schmeckt es auch – schön rauchig. Aber es gibt einen Unterschied zwischen klassischen Rauchbieren und neuen Rauchbieren. Die neuen schmecken “frischer“. Vielleicht liegt es an dem eingesetzten Hopfen oder daran, dass Craftbrauer überhaupt mehr auf Hopfenaromen setzen. Die blumigen Hopfenanklänge stehen dem Bier gut, vor allem, weil beim Campfire nicht mit Röstaromen um sich geschlagen wird. Ein wenig Süße, Karamell, Hopfen und vor allem die 55% Rauchmalz. Rauchig, aber für den Bamberger Gaumen nicht zu extrem.
Karsten, das kannst du genau so wieder brauen! Vor allem, weil die 40 Bittereinheiten (das ist so viel wie ein richtig knackiges Pils hat) gar nicht storend wirken. Im Gegenteil.
Zwei Dinge muss ich noch anmerken: Ich habe vorhin geschrieben, dass neue Rauchbiere oft frischer schmecken. Auf dem Campfire-Etikett steht das so “schließlich wollten wir keinen „alten Räucherschinken“ verkaufen“. Das heißt aber nicht, dass ein Spezial oder ein Schlenkerla schlechter schmecken würden. Ich versuche es mal so auszudrücken: Die Klassiker schmecken eben klassischer, über die Jahrhunderte gereifter und auch kerniger.
Zum anderen muss ich noch sagen, dass mir das Bier von der Brauerei zum Testen überlassen wurde. Ich habe versucht, mich davon nicht beeinflussen zu lassen.
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