Nach ein paar Böcken möchte ich euch heute wieder mal ein Weihnachts-Festbier vorstellen. Und um Abbitte zu leisten für Leikeim und Mönchshof habe ich mir aus meinem schier unerschöpflichen „Testpool“ eine recht feine Brauerei ausgesucht: den Stöckel aus Hintergreuth. Der ist ja vor allem für sein recht leckeres Ahorntaler Landbier (Bier des Tages am 20.02.) bekannt – und nun gibt es das Festbier aus gleichem Hause.
Das hell-bernsteinfarbene Bier riecht recht angenehem. Man kann den braunmalzigen Grundkörer genauso erschnuppern wie einen leichten Hopfengeruch. Beim Probieren fällt vor allem erst mal die Spritzigkeit des Bieres auf. Dieses „sprudelige“ Mundgefühl ist ein angenehmer Kontrast zu manchen sämig-tranigen Böcken, die ich in letzter Zeit erst im Glas und dann im Mund hatte. Tatsächlich wirkt der Malzkörper bei diesem Bier nicht so schwer un behäbig, der Hopfen kommt leicht grasig daher. Einen richtig schweren röstmalzigen Abgang sucht man bei dem Bier vergebens. Das Zusammenspiel der einzelnen Geschmackskomponenten macht es eher weich und spritzig … und süffig!

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Wem das jetzt zu positiv ist und wer sich mehr Kritik wünscht, dem kann ich höchstens zwei „Kritikpunkte“ liefern: 1. Nun ja, vielleicht wirkt das Bier im Abgang phasenweise ein wenig kohlensäuresauer, was aber im Gesamtgeschmacksbild nicht weiter stört. Und 2. Leut Etikett ist es ein Festbier und mit seinen 5,1% ist es zwar nicht übermäßig feierlich schwer, reißt aber immerhin die 5%-Marke. Aber so richtig festlich wirkt es eigentlich nicht. dafür fehlt dem Bier das letzte bisschen „Lichterglanz und Halleluja“ sozusagen. Also nicht unbedingt das Bier für den Festbraten am 25.12. Aber es ist ein feines, leckeres und süffiges Trinkbier für die ganze Weihnachtszeit, also wenn man Krippe und Baum aufstellt, Plätzchen bäckt und vollkommen erschlagen vom Shopping-Horror zurückkommt.