Das heutige Bier des Tages schreibe ich mal wieder vor allem für die Väter im Land. Schließlich ist heute wieder Vatertag. Und da gönnt man sich als Mann ja gerne mal das eine oder andere Bierchen.
Aber Jungs, ihr wisst ja: Übertreibt es nicht! Schließlich brauchen eure Familien euch am Ende des Tages heile wieder.
Passend zum heutigen heutigen Vatertag gibt es ein „Dreier-Spezial“ – sozusagen ein Bierchen für jeden Geschmack. Anfangen möchte ich mit einem schönen Hellen, schließlich steht dieser Bierstil bei den meisten BIertrinkern gerade hoch im Kurs. Das 1747 Original der Löwenbräu in Neuhaus an der Aisch wird von der Brauerei als hopfenbetontes helles Landbier beschrieben. Was im Vergleich zu anderen hellen Bieren, die es im Moment auf dem Markt gibt, auffält: Das Bier ist fein-trüb. Gut so! „Neue“ blank filtrierte Helle gibt es genug. Da kann es nicht schaden, wenn man sich ein wenig absetzt.
Geschmacklich fällt tatsächlich von Anfang an der Hopfen auf. Das Bier ist fein gehopft, der Tettnanger Hopfen eines befreundeten Hopfenbauern spielt sich nicht extrem in den Vordergrund, gibt dem Hellen aber einen schönen Charakter. Das helle Malz – die Gerste dafür stammt vom elterlichen Betrieb der Juniorchefin und wird für das Bier in einer Lohnmälzerei verarbeitet – ist angenehm frisch. Die Hefe gibt dem Bier noch einen Schwung fruchtige Aromen mit.
Das alles gibt ein stimmiges Gesamtbild: malzig-hell, getreidig-würzig – aber eben kein Kellerpils!Ein ordentliches Helles mit Geschmack. Gefällt mir.
Wenn man will, könnte man sich jetzt streiten, ob das 1747 Original jetzt mehr ein normales Helles oder ein Kellerbier ist. Beim European Beer Star umgeht man solche Spitzfindigkeiten einfach dadurch, dass man die Kategorie Helles Kellerbier eingeführt hat. Und die erfüllt es so gut, dass es gleich nach seiner Marktweinführung im Jahr 2016 gleich mal einen goldenen Bierstern in der Kategorie bekommen hat.
Ein richtig süffiges Bier zum Trinken genauso wie zum Genießen, wenn man auf klassische Bierstile steht. Aber was, wenn man sich der Craftbeer-Fraktion zurechnet? Wie gut, dass auch die fränkischen Landbrauereien, traditionell die Zielorte so mancher Vatertagstour, Biere jenseits des Pils und Lager anbieten. Wer als Craftbeer-Nerd zum Beispiel in die Staffelberg Bräu nach Loffeld kommt, der hat die Auswahl zwischen ganz klassisch-fränkischen Biersorten genauso wie internationalen Bierstilen. Mit der Loffelder Bierreise bietet die Staffelberg Bräu immer wieder Craftiges an, das sich durchaus sehen lassen kann.
International, aber immer auch mit einem fränkisch-erdigen Touch, wie ich finde. Da lohnt es sich, immer wieder mal zuzugreifen. Deshalb habe ich mir für heute das Pale Ale ausgesucht. Zum einen, weil das Pale Ale sozusagen so etwas wie das „Helle“ unter den englischen Bieren war, das Bier, das dank indirekt befeuerter Darren eben nicht so dunkel wie die restlichen Biere war. Wobei man sagen muss: „Pale“ darf man nicht mit „goldgelb-hell“ übersetzen. Da gibt es auch ziemlich bernsteinbraune Pale Ales.
Das Pale Ale der Staffelberg Bräu ist schön honiggoldfarben. Das Bier riecht beim Öffnen nach Hopfen! Sehr schön! Aber irgendwie nach einer Mischung aus klassisch deutschen Hopfen und fruchtigen „Craft-Hopfen“. Vom Geschmack her ist es jetzt keine brachiale „Hopfenbombe“, muss es auch gar nicht sein. Eher ein schön trinkbares „Gesamtkunstwerk“ … naja, nicht „Kunstwerk“, sondern ein schön trinkbares Pale Ale mit netter Grundbittere, feinen Malz-Honig-Noten, fruchtigem Hopfen. Citrus, Pinie, Fruchtnoten und Gras – und das bei nur 4,8 % Alkohol. Herz, was willst du am Vatertag mehr? Außer vielleicht der Tatsache, dass es das Bier leider nicht kistenweise gibt. Aber das stört bestenfalls nur heute …
Kandidat Nummer drei des heutigen Vatertags-Specials ist ein ganz besonderes Bier. Denn während die meisten Väter unbeschwert (vielleicht zu unbeschwert) mit einem Bierchen in der Hand durch die Gegend ziehen, gibt es eine Bevölkerungsgruppe, der der Gedanke an Literweise Bier sprichwörtlich Bauchschmerzen verursacht. Wer eine Glutenunverträglichkeit hat, hat es in Sachen Bier schwer. Glutenfreie Biere zu finden ist eine Sache. Ein fränkisches, glutenfreies Bier zu finden eine ganz andere Sache. Mir fiele gerade nur das Spalter Buchweizen ein. Oder eben jetzte ein neues: Das Natural Helles Glutenfreies von der Brauerei Schleicher im Itzgrund.
Dass das Bier Bio ist, ist jetzt eigentlich nebensächlich. Es soll ja eigentlich ums Gluten gehen, aber eines fiel mir dann doch auf: Das Bier ist klar filtriert. Die meisten Bio-Biere sind unfiltriert. Das ist fast so etwas wie ein ungeschriebenes Naturgesetz.
Wie schmeckt ein Bier, bei dem das Gluten entfernt wurde? Nicht so anders, kann man sagen. Wobei es schon ein wenig arg „schlank“ daherkommt. Nicht wie ein Alkoholfreies, denen fehlt ja häufig der Körper und das Volumen. Aber eben auch nicht so vollmundig wie andere Helle.
Aber das fällt vielleicht erst dann richtig auf, wenn man es mit anderen Hellen vergleicht. Sonst ist es fein getreidig, dezent hopfig, nicht zu süß. Eigentlich ganz trinkbar. Das geht wirklich auch schlechter. Und wenn die Alternative irgendwelche Biere aus Reis z.B. sind, dann punktet das Helle doppelt.
So, und egal für welches Bier ihr euch heute entscheidet: Habt Spaß!
Schönen Vatertag euch allen!
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