Ich gebe es zu, ich halte es nicht durch. Eine Woche lang Helles war ja gut und schön, aber nicht schön und gut! Der Gaumen lechzt nach bräunlich-naturtrübem Kellertrank und weit und breit kein Keller offen. Im Gegenteil, hier und da sogar Schnee?! Das garf es doch nicht geben!
Was also tun? Die „richtigen“ Kellerbiere wollte ich ja für die Kellersaison aufheben, schließlich schmecken sie ja vom Fass aus dem Steinkrug am besten.
Guter Rat ist teuer. Aber er ist zu bekommen und vor allem auch bekömmlich. Denn neben den wahren Kellerbieren der traditionellen Bierkeller brauen auch die großen Brauereien Keller- und Zwickelbiere. Drum schnell mal eine Flasche Zwick’l von der Veldensteiner Brauerei Neuhaus bei Pegnitz aufploppen lassen und die letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon genießen.
Auf einem Bierkeller würde ich dieses Zwick’l ja nicht unbedingt sehen wollen. Dafür ist die Brauerei einfach zu groß. Das Bier selbst passt aber soweit. Es riecht verhalten malzig und hopfig. Nur der Schaum steht verdächtig lange. Naja, ein Bier fürs Glas und nicht für den Steinkrug. Beim Geschmack hält es sich ebenfalls ein wenig zurück: braunmalzig-weich am Anfang, dann kommen ein wenig hefige Säure dazu und am Ende noch hier und da ein Höpfchen. Es ist mildsüffig, ohne besonders auffällig zu sein.
Als Feierabend- oder Wochenendbierchen auf dem Balkon keine schlechte Wahl – falls das Wetter mitspielt.
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