Bleiben wir mal beim Thema „Craftbeer als Möglichkeit“, zumindest im weiteren Sinne. Denn diesmal geht es nicht darum, einer angeschlagenen Brauerei wieder auf die Füße zu helfen. Denn die Brauerei Wiethaler steht mit ihrem klassischen Sortiment ganz gut da. Da besteht eigentlich kein Handlungsbedarf. Eigentlich. Allerdings bedeutet auf einem sensiblen Markt wie dem Biermarkt Stillstand auch immer so etwas wie Rückschritt. Wer nichts macht, muss sich nicht wundern, wenn die Mitbewerber (oder Konkurrenten) irgendwann an einem vorbeiziehen. Mit dem einen oder anderen Craftbeer bekommt man dagegen Aufmerksamkeit. Und die schafft neue Kunden, nicht nur in der eigenen Region, sondern auch in entfernten Großstädten.

p1020123Deshalb gibt es bei der Brauerei Wiethaler immer wieder mal ein interessantes neues Bier zu entdecken. Mit dem Pale Ale Hoptimum ist Andreas Dorn ein Überraschungserfolg gelungen. Bei Craft schaut man ja lieber mal nach Berlin, München, Köln oder Hamburg – und jetzt kommt „aus der fränkischen Provinz“ so ein Bier? Wow! Dem Hoptimum folgten ein Witbier, gebraut nach dem bayerischen Reinheitsgebot, ein hammerstarkes Doldenpils, ein schön schweres Stout und jetzt als neueste Kreation ein Red Amber Ale – immer, wenn halt grad mal Platz in einem der Tanks ist. Die klassischen Sorten haben nämlich Vorfahrt. Man kennt seine Stammkundschaft und will sie nicht vor den Kopf stoßen.

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Die Farbe der  Red Resi ist kupferbraun-dunkel und natürlich ist das Bier nicht filtriert. In der Nase hat man eine Mischung aus malzigen Aromen und roten Beeren. Dieses Aromenspiel dominiert auch den Geschmack: Karamell und Malz hier, fruchtige Beerennoten da. Und alles wird von einer nicht unangenehmen, aber deutlichen Bittere begleitet. Anders, aber auch wieder nicht so viel anders. In seinen Grundzügen erinnert es an ein fränkisches Rotbier, nur eben fruchtiger und trockener. Aber nicht schwerer, schließlich hat die Red Resi nur 5,8 %.

 

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Eine Sache sei noch angemerkt: Das Red Resi wird als Red Amber Ale angeboten. Und genau genommen ist ein Red bzw. ein Amber Ale eine Unterart des Pale Ales. So ein Pale Ale kann ja bisweilen ganz schön „dunkel“ sein, weshalb sich mit der Zeit für die dunkleren und eher malzigen Vertreter dieser Bierfamilie, bei denen das Hopfenaroma weniger intensiv ist, die neue Bezeichnung Amber oder Red Ale eingebürgert hat. So gesehen macht die Red Resi alles richtig. Weiter so! ;-)