Es war ungefähr im Jahr Neunzehnhundertirgendwann,
Das sind meine Erinnerung an das Zirndorfer Landbier. Das „gute Zirndorfer“, wie das Etikett vollmundig behauptet. Seit diesem Abend hatte ich es nicht mehr getrunken – aber Flasche, Farben und Etikett erkenne ich sofort wieder und versuche natürlich sofort, mich an den Geschmack zu erinnern.
Die Farbe sieht vertraut aus: satt bernstein-golden liegt es im Glas, klar und überhaupt nicht naturtrüb. Ja, so hätte es auch damals ausgesehen haben können, wenn ich mich nur noch erinnern könnte. Einfach zu lange her, seit damals.
Der Geruch ist leicht malzig, wie es sich für ein Landbier gehört. Hopfenaromen will die Nase gar nicht ausmachen. Nach meinem Geschmack könnte es ein wenig spritziger riechen. Aber schmecken soll es ja!
Beim Antrunk bietet es keine Überraschungen: hellmalzig weich mit wenig Hopfen. Ja, so gehört es sich für ein Landbier. Dazu kommt noch ein wenig Säure, die nicht unangenehm ist, aber sicher nicht jeder mögen wird. Mit seinen 5,0 % ist es im angenehmen Mittelfeld der Landbiere. Insgesamt ist es süffig, wenngleich es um die Mitte herum ein wenig intensiver sein könnte. Gaumen und Hirn versuchen sich verzweifelt ins Gedächtnis zu rufen, ob es der gleiche Geschmack wie damals ist. Vergebens! Aber seien wir ehrlich: So, wie die Flasche aussieht, hat sich seit den Tagen von Markgraf Johann-Friedrich von Ansbach nicht viel geändert. Wahrscheinlich ist sogar der Geschmack noch ein wenig wie aus dem Jahr 1647.
Fazit: Der Vergleich mit früher ist kläglich gescheitert, aber dafür kann das gute Zirndorfer nichts. Es ist und bleibt ein sauberes Landbier, mit dem sich gut auskommen lässt!
P.S.: Auch damals war “das Zirni” schon Teil einer Brauereigruppe. Damals wohl noch zur Patrizier gehörend wurde es 1994 Teil der Tucher-Gruppe – und ist da bis heute noch. Aber immerhin wird es noch in Zirndorf gebraut.
Noch keine Kommentare