Ok., mein Blog „versaut“ mich. Fragt mal meine weltbeste Biertestergattin oder meine Freunde! Die jammern auch schon, dass es immer schwerer wäre, mit mir einfach mal nur so ein Bierchen zu trinken. Zu jeder Brauerei, zu jedem Bierstil, ja nahezu zu jedem Bier weiß ich eine Geschichte … und statt sie vornehm für mich zu behalten, muss ich sie natürlich gleich erzählen. Es ist aber auch nicht so leicht … Da saß ich letzthin zuhause und hatte Lust, beim Backen (ich backe leidenschaftlich gerne, das nur so nebenbei) ein „Backbier“ zu schlürfen. Ich dachte mir so: Schlägst zu zwei Fliegen mit einer Klappe und verbindest das mit dem Test des Hellen vom Mohren Bräu aus Bayreuth.

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Das Mohren Bräu in Bayreuth ist eigentlich keine Brauerei, sondern eine Gastwirtschaft. Genauer gesagt handelt es sich dabei um ein kommerzielles Unternehmen des Bayreuther Vereines „MenschenWürde e.V.“ Die „Brauerei“ und die Gaststätte dienen dazu, den Verein, der in Not geratenen Bürgern unter die Arme greift, zu finanzieren. Dazu verkauft man Bier, das man sich beim Göller in Zeil am Main brauen (und auch abfüllen) lässt. Auf der Mohren Bräu Homepage steht etwas davon, dass der „Brausud (Rezept) […] durch unseren ehrenamtlichen Braumeister ersonnen“ wurde und im Lohnbrauverfahren hergestellt wird. Ob das nur für das Kupfer oder auch für das Helle und das Pils gilt, steht da nicht.

Das Mohren Bräu Helle ist ein nettes, nicht weiter auffälliges Bier. Was soll ich sagen, der Körper ist nicht allzu voluminös, eher leicht. Das helle Malz zeigt sich schön getreidig, der Hopfen spielt keine übermäßige Rolle. Ehrlich gesagt ist das ein Bier, das man eigentlich sofort wieder vergisst. Nicht, weil es schlecht wäre. Das ist es nicht, es ist sogar auf eine angenehm leichte Art süffig. Aber es bleibt halt auch nichts „hängen“. Oder bliebe nichts hängen, wenn … ja, wenn ich nicht genauer aufs Etikett geschaut hätte. Und da steht als Alkoholangabe 4,3 %.

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Tja, und dann kam wieder einer der Momente, die „das Leben mit mir“ kompliziert machen. Denn bei der Kombination aus „4,3 %“ und „Göller“ klickerte und ratterte es in meinem Hirn. Da war doch was …

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Natürlich! Das Göller Brotzeitseidla, ein helles Schankbier, hat auch 4,3 %. Hmm! Sollte es sich bei beiden Bieren um das gleiche Rezept handeln? Oder sind es zwei unterschiedliche Rezepte, die zufälligerweise beim selben Alkoholgehalt enden? Oder haben die beiden Biere gar nicht den gleichen Alkoholgehalt? Schließlich darf der vom Etikett um satte 0,5 % abweichen … Von etwaigen Deklarationsproblemen möchte ich erst gar nicht reden. Fragen über Fragen, die mich beschäftigen. Da kann ich nicht einfach nur mal dasitzen und das Bier trinken …

Wie gesagt, mein Blog versaut mich!