Es gibt ja Ideen, die liegen quasi auf der Hand, und man wundert sich, warum sie nicht eher verwirklicht werden, bzw. wurden. Da wäre zum Beispiel der Helle Hans von der Stadtbrauerei Spalt – ein unfiltriertes helles Lagerbier, kaltgehopft mit besonderen Aromahopfen.

img_1994Mal ganz ehrlich, die Craftbeer-Welle rollt ja jetzt schon ein paar Tage länger übers Land. Und die Stadtbrauerei Spalt mitten im Spalter Hopfengebiet legt bei ihren Pilsnern ja Wert auf ein schönes Hopfenaroma. Was läge da näher, als ein kaltgehopftes Bier mit heimischem Hopfen zu brauen. Zumindest möchte man meinen, dass das naheläge. So ein Bier wie den Hellen Hans hätte es also gefühlt schon seit Jahren geben können …

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Dass es eine Collaboration mit NBG brauchte und bis 2017 dauerte, bis so ein Bier auf den Markt kommt, wundert da schon ein wenig. Aber immerhin, es ist da. Und mit der Hopfensorte Ariana. Ariana ist eine neue Hopfensorte des Hopfenforschungstentrums Hüll. Vom Aroma her geht er in Richtung roter Beeren, süßer Früchte und Zitrusnoten. Im Bier verbraut soll er sogar nach Stachelbeere und Geranie (obergäriges Bier) oder Geranie und Lavendel (untergäriges Bier) schmecken.

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Dazu müsste man das Bier allerdings aus einem entsprechenden Glas genießen, in das man ordentlich hineinschnuppern kann, um die Aromen ordentlich herauszuschmecken. Am Stand der Spalter Stadtbrauerei auf dem letzten Nürnberger Bierfest hatte man das allerdings anders gesehen. Da gab es den Spalter Hellen Hans als Flaschenbier. Ausschließlich als Flaschenbier. Was im Falle eines solchen Biers schade ist. Immerhin hat man einen Eindruck grüner Beeren (Stachelbeere) und Citrus, die dem milden Charakter des Biers schmeicheln. Lässt sich nett trinken, was man sich wohl auch bei der Stadtbrauerei Spalt gedacht hat. Nettes Bier, angenehm fruchtig, nicht übertrieben,  kann man flott trinken. Also geben wir es gleich flaschenweise raus … Vielleicht war das Nürnberger Bierfest auch der falsche Rahmen, um so ein Bier zu verkosten. Allerdings sind die anderen Brauereien auf dem Bierfest auch schon auf die Idee gekommen, solche Biere in besonderen Gläsern anzubieten. Naja, die Spalter werden da auch noch drauf kommen. ;-)

img_1989Eine Sache fällt bei der ganzen Spalter-Hopfeneuphorie unter den Tisch. Schaut man sich die Zutaten an, fällt die Bezeichnung „Pilsner Malz – Avalon“ auf. Avalon ist der Name einer Sommergerstensorte. Beim 28. Bitburger Braugerstentag wurde sie übrigens zur Braugerste des Jahres 2016 gewählt. War aber irgendwie auch klar, dass bei so einem Bier nicht einfach irgendein Malz verwendet wird. Liegt ja auch auf der Hand.