So, von den „Auswüchsen“ in der Brauereilandschaft in beide Richtungen – also unfiltriertes Alkoholfreies zum Massenabsatz auf der einen Seite und edler Barley Wine als Imageträger auf der anderen – geht es heute mal wieder ganz „normal“ zu. Schließlich ist das hier weder ein Ekel- noch ein Edelbier-Blog. Es geht schlich und ergreifend darum jedes Bier in Franken irgendwann mal zu beschreiben. Was heißt, es gibt mal wieder ein Pils.
Naja, ein wenig „edel“ bleibe ich dann doch. Schließlich geht es heute um das Edel-Pilsner vom Löwenbräu aus Neuhaus an der Aisch. Viele Pilsner heißen heute ja nach ihren Städten „Kulmbacher“, „Krombacher“, „Jever“, „Warsteiner“. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn man die Biersorte nicht mehr aufs Etikett schreibt, ist es auch egal, was man braut. Aber mal ehrlich „Neuhauser“ klänge doch irgendwie komisch. Und ein „Löwenbräu Premium Pils“ gibt’s schon aus München. Dann gibt es noch ein paar Gold-Pilsner und noch seltener ein paar herrlich anachronistische Edel-Pilsner.
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Und zu denen gehört das Edel-Pils vom Löwenbräu aus Neuhaus an der Aisch mit seinen typischen 4,9 % Alkohol bei 12,2 % Stammwürze. Optisch gefiel mir der dichte Schaum. Und sensorisch die sehr feine „Pils-Nase“. Also, ähm, der klare Pils-Geruch. Also das Aroma. Ihr wisst, was ich meine, oder?
Wie auch immer, es ist süffig, fein gehopft und mit ein wenig Getreide im Körper. Die Bittere hintenraus ist gut, trotzdem bleibt das Bier fruchtig und frisch. Ein echtes Pils eben, auch wenn für manchen die Bittere vielleicht von Anfang an stärker sein könnte. Da zollt es seiner fränkischen Herkunft Tribut. Aber gerade wegen der fruchtigen und vielleicht auch ein wenig süßen Noten, die es zum Hopfenaroma und der definierten Bittere zeigt, ist es lässig trinkbar.
Und wenn ich solche Etiketten auf Euro-Flaschen sehe, bin ich eh hin und weg! Das hat einfach alles, was mein (doch im Grunde immer noch recht traditionelles) Bierherz begehrt. Das sieht so aus, fühlt sich so an und schmeckt auch so, als gäbe es noch keine Marktbereinigung, keine langweiligen Fernsehbiere, als sei die Welt biertechnisch noch in Ordnung. Und so ein wenig Nostalgie zwischendurch muss auch mal sein.
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