Da habe ich doch letzthin erst geschrieben, dass die Edel-Pilsner im Vergleich zu den Premium Pilsnern viel seltener wären – und prompt läuft einem wieder eines in die Arme. Das heutige Edel-Pils der Haller Löwenbräu kommt es mal wieder aus dem fränkischen Reichskreis.
Dass es laut Etikett ein „einzigartiges Geschmackserlebnis“ verspricht, hat natürlich wenig zu sagen. Ich wünsche mir ja echt manchmal, dass nur die Hälfte dessen, was man auf Etiketten und den Homepages so liest, der Wahrheit entspräche. Aber in einem muss man dem Edel-Pils der Haller Löwenbräu schon ein wenig Einzigartigkeit attestieren: Während es in der ersten Hälfte noch typisch getreidig, schlank und nicht übermäßig würzig daherkommt, entwickelt es in der zweiten Hälfte ein immer stärker und deutlich klareres Hopfenaroma. Mag die erste Hälfte „gewöhnlich“ sein, wird es ab der zweiten Hälfte immer „pilsiger“. Gut, es könnte nach meinem Dafürhalten ein wenig mehr Volumen vertragen, ein wenig mehr an unterschwelliger Süße wäre auch nicht schlecht. Die Bittere finde ich dagegen in Ordnung.
Was das Hopfenaroma angeht, ist das Edel-Pils der Haller Löwenbräu wirklich interessant. Schließlich wird durch so manches weichgespülte Fernseh-Pils den deutschen konsumenten ein deutliches Hopfenaroma geradezu abtrainiert. Allerdings scheint dieses Aroma nicht jedermanns Sache zu sein – oder es beim Edel-Pils Aromaschwankungen zu geben. Denn die Bewertungen bei ratebeer.com oder 1000getränke.de für dieses Bild zeigen nicht unbedingt ein einheitliches Bild. Bleibt am Ende also wieder mal nur der Aufruf, das Bier im Zweifelsfall selbst zu probieren.
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