Gestern hatte ich ja über ein Thüngener Bier geschrieben, bei dem ich nicht so sicher war, ob es tatsächlich noch aus Thüngen oder vielleicht doch aus Arnstein komme. Und dabei ist mir noch etwas aufgefallen. Ich bin nämlich auf braufranken.de über den Hinweis gestoßen, dass die Bayer-Bräu-Biere aus Rothenfels seit 2011 von der Burgbräu Herzog von Franken gebraut werden solle.

Bayer Bräu

Quelle: http://braufranken.de/html/brauschluss.html?B=1

Also habe ich da ein wenig weitergesucht und bin auch einen Artikel in der Mainpost aus dem Jahr 2011 gestoßen, in dem fehlendes Geld für Investitionen als Grund für die Verlagerung des Braubetriebs genannt wird. Das kennt man schon. Gerade kleine Familienbetriebe arbeiten oft in einem finanziellen Rahmen, in dem eine kaputte Maschine oder neue Regeln im Lebensmittelrecht leicht den Braubetrieb gefährden. Laut Artikel braut der Braumeister Andreas Bayer „wird zusammen mit seinem Auszubildenden persönlich vor Ort nach eigenem Rezept und mit den bekannten Zutaten brauen“. Das war 2011. Mittlerweile steht aber auf den Etiketten der Bayer-Biere:
„Hergestellt in Arnstein für die Bayer-Bräu GmbH 97851 Rothenfels“

Schwarzes Röslein 2

Was mich jetzt bei der Frage, wie viel in Thüngen noch gebraut wird, nicht weiter bringt. Naja, dann lasse ich die Frage einfach beiseite und kümmere mich um das heutige Bier des Tages, das Schwarze Röslein der Bayer Bräu. Ein „Jahrhundert-Trunk“, wie das Etikett erklärt, gebraut zum Brauereijubiläum 1996. Damals war das Ende des Braubetriebs noch in ziemlich weiter Ferne.

Schwarzes Röslein Bayer Bräu RothenfelsAm Ende des Braubetriebs kann die Qualität der Biere nicht gelegen haben. Auch nicht am Schwarzen Röslein. Das soll laut Bierkarte ein Schwarzbier mit Pilscharakter sein. Das lingt schon mal interessant. Und Schwarzbier passt auch, denn optisch ist das Bier verdammt dunkel. Vom Geruch her wirkt es frisch, gar nicht so röstmalzig. Geschmacklich fand ich das Bier auch ordentlich. Der Röstmalzcharakter ist nicht so ganz stark, wirkt frisch. Zu den anfänglichen Schokoladen- und Mocca-Aromen kommt ein getreidig-hopfenfrischer Abgang. Da baut sich dann auch ein wenig hopfige Bittere auf. Das spielt ganz nett zusammen und schmeckt nicht schlecht. Von Anfang bis Ende nicht schlecht. Na also, man kann ja doch dunkle Biere mit einer feinen Hopfung brauen. Da könnte sich das Leikeim Feine Schwarze eine Scheibe von abschneiden …

Der Name fürs Schwarze Röslein kommt übrigens daher, dass das Gasthaus in Rothenfels früher mal Gasthaus zur Rose geheißen haben soll. Nachdem es aber eine „Schwarze Rose“ schon gibt, wurde ein Röslein daraus. Auch, wenn mancher auf der Karte vielleicht eher „Schwarzes Rösslein“ liest. ;-)