Im Moment, also genauer seit gestern, läuft in Nürnberg wieder die BrauBeviale. Das ist DIE Fachmesse für alles, was auch nur irgendwie mit Getränken und vor allem Bier zu tun hat. Ist das jetzt „gelobhudelt“? Vielleiht ein wenig. Immerhin habe ich das Glück, mit einem Presseausweis die Messe besuchen zu dürfen.
Aber mal ganz ehrlich: Die Messe ist riesig! Ich bin ja ein echtes Landei und ind den ganzen Hallen des Nürnberger Messe-Centers habe ich mich zwischen Brauanlagenherstellern und Abfüllstraßenkonstrukteuren erst mal richtig verlaufen! Meine Herren!
Wobei die Messe ja eher weniger für den Laien als für den „Profi“ ist. Man muss schon viel Interesse für Bier mitbringen, wenn es um den Unterschied zwischen amerikanischen, slowenischen oder deutschen Hopfensorten geht. Oder gar darum, ob man nun besser mit einem Zweigeräte- oder doch einem Dreigerätesudwerk brauen soll. Oder doch vier? Klar, so eine Messe wendet sich vornehmlich an ein Fachpublikum. Zu beobachten, welche Trends es in der Technik oder bei den Rohstoffen gibt, ist aber auch für Enthusiasten (wie mich) interessant. Und vor allem sind sie ein Ort, um mal wieder Bekannte „aus der Szene“ zu treffen bzw. neue Bierbegeisterte kennenzulernen.
Dazu eignen sich aber eher die gemütlichen Abende nach der Messe. Und so einen habe ich in der Hausbrauerei Altstadthof in Nürnberg verbracht. Ich hatte ja schon ein paar Biere der Brauerei Altstadthof auf Facebook besprochen – und mein Eindruck war, dass sie zwar ordentlich seien, aber eben auch ein wenig „overrated“. Insofern bin ich bei jedem neuen Bier immer ein wenig skeptisch. Nehmen wir zum Beispiel man das ScharzBier:
Optisch ist an der dunklen Farbe nichts auszusetzen und gegen das Lich gehalten schimmert da auch ein richtig schöner Rotton durch. So weit, so gut. Nimmt man dann den ersten Schluck, fragt man sich unweigerlich, ob das Bier vieleicht mit Farbebier gefärbt sein könne. Denn der dunkle Farbeindruck und das milde Aroma, das sich im Mund verbreitet, wollen nicht so recht zusammenpassen. Wie sagte es einer der Mitstreiter gestern: Bei einem Blindtest würde man es nicht für so dunkel halten. Was ihm im ersten Eindruck an deutlich hervorpreschenden Röstaromen fehlt, macht es aber durch seine Süffigkeit wett. Denn die kann man ihm nicht absprechen. Schließlich war es an dem Tag/Abend nicht das erste Bier, das wir getestet hatten. Und nach so einem Tag/Abend kann einem ein schweres Dunkles rasch zu viel werden. Da hält sich das SchwarzBier jetzt wiederum dankenswerterweise zurück.
Allerdings fehlt ihm die angekündigte Vollmundigkeit. Nur, wenn man mal einen größeren Schluck nimmt … oder eben mit der Zeit … bauen sich schwarzbiertypische Aromen auf. Dann wird es dunkelmalziger, voll im Geschmack aber immer noch nicht. Also ist das SchwarzBier eher der Typ mildes Schwarzbier. Was in unserem Fall nun auch nicht das Schlechteste war!
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