Ich höre ja manchmal Antenne Bayern. Also eher nur manchmal – und das nicht nur des „bösen B-Wortes“ wegen. Eigentlich sendet Antenne Bayern nicht so meine Musik. Aber eine Sache finde ich ganz witzig: Auf Antenne Bayern kann man sich seine „Heimat-Hymne“ spielen lassen. Da wird dann aus irgendeinem Hit mittels neuem Text eine Heimathymne. Zumindest so ein, zwei Strophen lang, danach spielt der Radiosender dann doch wieder das Original ein, was meistens besser ist. Manchmal überlege ich mir dann, wenn ich per Zufall mal wieder so eine Heimathymne höre, was man dann über Bamberg singen könnte. Jedenfalls wäre eines klar, Bamberg rockt!
Oder sagen wir mal besser: BAMBERG ROGG’T! Und dass nicht nur, weil man uns Franken nachsagt, dass wir mit harten Konsonanten so unsere „Brobleme“ hätten. Bamberg rockt natürlich mit seinem Bier. Und das wissen nicht nur die Bamberger. Auch international haben Bamberger Biere einen guten Namen. Wer in der Welt – außer SZ-Kolumnisten – verfällt bei Bamberger Rauchbier nicht ins Schwärmen? Und nicht nur Schlenkerla oder Spezial sind bekannt. Auch das Mahr’s Bräu kennt man in vielen Ländern der Welt. Und dann gibt es – gefühlt – keine Brauerei, in der nicht irgendwo ein Sack mit Weyermann®-Malz stünde. Dass es neben Spezialmalzen bei der Mälzerei Weyermann® auch eine kreative Braumanufaktur gibt, muss ich hier keinem weiter erzählen. Und auch dass das Braumanufaktur Weyermann® Bamberg Rogg’t gerade erst einen Bierstern in Bronze in der Kategorie Bier mit alternativen Malzen gewonnen hat, ging auch zur Genüge durch die heimatliche Presse.
Glücklicherweise hat der Braumeister Dominik Maldoner ein Fässchen des Siegerbiers gestern ins Cafe Abseits gebracht. Für mich die ideale Gelegenheit, mir dieses besondere Bier mal genauer anzusehen. Denn auch, wenn ich verhältnismäßig häufig über Weyermann®-Biere schreibe, kannte ich das Bamberg Rogg’t bisher noch nicht.
Die Farbe und das Aroma des Biers werden vor allem von den 45 % dunkles Roggenmalz bestimmt. Ein richtig schön dunkles Bier mit feiner, heller Schaumkrone steht da im Glas. Auf der Zunge breitet sich eine feine Roggensüße aus, gepaart mit dunklen Aromen. Das ergibt durchaus einen brotartigen Charakter, Nougat habe ich dagegen nicht unbedingt entdecken können. Jedenfalls schmeckt es nicht nach „Haselnussaufstrich“. Ihr wisst, was ich meine. Dazu kommt ein wenig Säure, die ich nicht störend finde, und vor allem ein „sahniges“ Mundgefühl. Im Abgang erinnert es mich ein wenig an ein dunkles Weizen. Nur eben ein wenig feiner, nicht so derb. Dazu noch 5,0 % Alkohol. Das ergibt durchaus ein nettes, obergäriges Bier, das ich mir sehr gut zu einem dunklen, kräftigen Braten vorstellen könnte.
Lieber Dominik, lieber Adam,
doch, das Bier habt ihr nicht schlecht gemacht. Meinen herzlichen Glückwunsch zum gewonnenen Bierstern. Für manche Brauer mag so ein Bierstern ja ein Schub sein, mehr Kreativität zu wagen. Aber da habe ich bei euch kaum Bedenken. Denn in Sachen Kreativität kann euch eh kaum einer das Wasser reichen. Auf hoffentlich noch viele weitere interessante Biere aus euren Händen! Da kann man echt nur „happy“ sein, dass man in Bamberg lebt.
Echt, Jungs, ihr rogg’t & rockt die Bamberger Bierszene. Und das bekommen jetzt hoffentlich mehr und mehr Bamberger mit!
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