Bei meinem Referat beim 3. Bamberger Biersymposium hatte ich unter anderem eine kleine – und wahrscheinlich auch unvollständige – Auflistungen der Brauereischließungen der letzten Jahre gezeigt.
Auffällig bei solchen Listen ist, dass zwar die einzelnen Brauereien nicht mehr brauen, es die Marken aber sehr wohl noch gibt. Nehmen wir zum Beispiel mal die Bayer Bräu in Rothenfels. Den Braubetrieb hat man dort 2011 eingestellt. Die Biere gibt es aber weiterhin, gebraut werden sie nur mittlerweile in Arnstein.
Ob sich dabei etwas am Geschmack geändert hat, kann ich leider nicht sagen. Dazu hätte ich alle Biere aus Rothenfels vorher probieren müssen. Aber schlecht ist das Kellerbier jedenfalls nicht. Wobei es eigentlich ja das unfiltrierte Export ist, was man so hört. Aber das bedeutet nicht, dass es gleich wie das Export schmecken würde. Aber es erklärt, warum es für ein Kellerbier recht hell ist. Hell, aber eben trüb. Im Aroma findet man neben der Hefe eine feine Citrusnote. Nicht schlecht schonmal. Beim Geschmack fallen eine feine Süße und ein angenehmer Malzkörperauf – und natürlich auch hefige Noten. Zusammen mit einer feinen Citrsunote ergibt das einen erfrischenden Charakter. Gut, es ist nicht so kernig im Malz wie oberfränkische, dunklere Kellerbiere zum Beispiel. Und natürlich könnte der Malzkörper komplexer sein. Dass man es hier mit einem hellen Kellerbier zu tun hat, merkt man da halt auch. Aber trotzdem lässt es sich angenehm lässig trinken.
Bleibt die Frage, ob man mit dem Lohnbräu hadern muss: Ich denke nicht. Immerhin erhält man so die fränkische Biervielfalt …
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