Ich beschäftige mich grade ein wenig mit Grafik, Farben, Logos und Design – ich habe da ein „neues Projekt“. Aber das braucht noch Zeit, ich will da nichts übers Knie brechen. Jedenfallls finde ich, dass es die Sinne schärft, wenn man sich mit einem Thema beschäftigt. Und grade in Sachen „Selbstdarstellung“ ist das mit uns Franken so eine Sache. Wir stellen unser Licht häufig unter den Scheffel, weil wir denken (oder uns eigeredet wird), dass wir keine großeb Leuchten seien. Das ist bei den Menschen wie bei den Bieren. Da schaut man sich so manches Etikett an und denkt sich seinen Teil …
Schaut euch doch nur mal das Etikett vom Schübel Pils aus Stadtsteinach an. Der bronzefarbene Rand geht ja noch, der hat was nett Traditionelles. Auch der an ein Pergament erinnernde Rahmen geht noch. Das Siegel auch, sogar den Schriftzug in Kalligraphie lasse ich mir eingehen. Aber sonst? Grau und grau und schwarz und grau … Ach kommt, wer soll denn bei dem Etikett zu dem Pils greifen? Wie soll man denn so ein Bier während eines Tastings oder eines Seminars anpreisen, wenn die Flasche schon mal nicht ansprechend ist?
Im Glas sieht das Pils zumindest ansprechender aus. Geht doch! Der Geruch ist grasig. Aha, ist das mal ein gut gehopftes Pils? Schön wäre es. Der Beginn schwankt zwischen zu viel Süße für ein Pils und konventionellem Hopfen. Die Bittere hält sich so im Rahmen eines Pilsners. Ein irgendwie klassisches Pils, dem irgendwie das besondere extra fehlt. Es glänzt nicht, es … wie hat das ein Kollege von bierbel geschrieben: „Es wirkt wie ein Tankstellen Dosenbier.“ Dem kann ich mir nur anschließen: unrund, fast ein wenig estrig, zu unspritzig, einfach nicht so sehr ansprechend. Oder ganz einfach und in einem Satz:
Es bleibt so farblos wie das Etikett!
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