Wa bei diesem Projekt ja immer wieder ein „Problem“ ist, ist der Moment, wenn ich Biere kaufe, deren Haltbarkeitsdatum länger als das der Brauerei ist. Als ich zum Beispiel in Bad Königshofen einige Büttner-Biere mitgenommen hatte, stand schon fest, dass das Brauhaus Schweinfurt Insolvenz anmelden musste. Damals hieß es, der Betrieb würde auf alle Fälle bis Ende Februar weiterlaufen, danach wisse man nicht weiter. Eine Lösung müsse bis dahin gefunden worden sein, sonst würde das Brauhaus „zerschlagen“. Da war das Büttner Weissbier noch bis Juli haltbar. Die Brauarei dagegen war mehr als nur „angezählt“ …
Jetzt gibt es beim Brauhaus Schweinfurt Aufatmen, denn ein Investor wurde sozusagen in letzter Sekunde gefunden. Wobei ich nicht weiß, wie groß das Aufatmen ist, denn als Investor, der übrigens auch das eigentlich nicht zur Insolvenzmasse gehörende Brauereigelände kauft, wird eine russische Brauerei genannt. Die regionale Zeitung Mainpost verrät nur so viel, dass die russische Brauerei zum ersten Mal“in Westeuropa investiert. Das Familienunternehmen habe angekündigt, in erheblichem Umfang Geld in den in die Jahre gekommenen Maschinenpark zu stecken.“ Genaueres erfährt man allerdings über die Firma, die seit heute die Geschäfte in Schweinfurt führt, nicht. Und der Insolvenzverwalter des Brauhauses erklärte laut Homepage des BR, dass Produktionsstandort und Marke erhalten werden sollen. Allerdings beruhigt das nur bedingt, denn schaut man sich die Kommentare auf der Facebook-Seite des Schweinfurter Tagblatts an, gibt es durchaus Zweifel, ob ein russischer Investor dem angeknacksten Ruf des Brauhauses tatsächlich hilft …
Wie es weitergehen wird, wird die Zukunft weisen. Bislang steht in den Nachrichten nichts darüber, dass die Büttner-Biere eingestellt werden sollen. Und die Brauerei hat wohl wieder „ein längeres Haltbarkeitsdatum“ als deren Biere. Was im Fall des Büttner Weissbiers gut ist, denn das Büttner Weißbier hat mir gefallen! Das hellgelbe und sehr trübe Bier mit seinem leicht fruchtig-bananigen Geruch macht richtig Laune. Der fruchtige, leicht bananige Antrunk wirkt nicht so sämig wie bei anderen Weizen. Dazu kommt eine unterschwellige Birnen-Note. Spritzig ist es auch. Wer allerdings auf schwere Nelkenaromen steht, der wird hier enttäuscht. Muss aber auch nicht sein, denn das milde, spritzige und auch ein wenig schlanke Weizen wäre ein ideales Sommerweizen! Dann muss man beim Brauhaus Schweinfurt aber auch bis zum Sommer durchhalten. Bleibt also zu hoffen, dass die Schweinfurter sich von einem „russischen Investor“ nicht abschrecken lassen. Und das besagter Investor nicht einfach nur schnell einen Fuß in den deutschen Markt für die eigenen Produkte bekommen will. Auf der Homepage des Brauhauses Schweinfurt steht bisher nichts über die neue Situation. Beruhigend finde ich das nicht unbedingt …
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