Jetzt steht der Herbst langsam vor der Tür – und ich kann endlich über ein Bier schreiben, dass ich schon vor Monaten gekauft hatte. Denn in diesem Jahr gab/gibt es eine Craftbier-Serie der Brauerei Pfister aus Weigelshofen, die auf den Namen Moment hört und die sich an den Jahreszeiten orientiert. Bisher hatte ich über das Moment No. 1 Frühling und das Moment No. 2 Sommer geschrieben. Heute ist das Moment No. 3 Herbst dran. Und auch das ist ein schönes Beispiel für Bierpoesie auf dem Halsetikett:
Feine Nebelschwaden hüllen geheimnisvoll die sanften Hänge in gelassene Verschwiegenheit. Mit jedem späteren Sonnenaufgang wird das satte Erntegefühl spürbar und kräftiger Wind verweht würzigen Erden-Duft.
Und weiter geht es mit der Charakterisierung auf dem Rückenetikett – Herbst bedeute Kraft, kann man dem Etikett entnehmen. Und dass das Bier eine deutliche Hopfung bekommen habe.
Allerdings kommt es mir so vor, als wäre das Bier vor einiger Zeit, als ich es zum ersten Mal probiert hatte, hopfiger gewesen als jetzt. Was daran liegen könnte, dass mich da meine Erinnerung trügt, oder daran, dass das Hopefnaroma eines Bieres mit der Zeit ein wenig schwinden kann. So mancher empfiehlt daher, gut gehopfte Craftbiere „frisch“ zu trinken. Was im Falle der Moment-Serie bedeuten würde, dass es schöner wäre, die Biere zur jeweiligen Jahreszeit zu brauen. Aber wie gesagt, vielleicht täusche ich mich auch …
Und außerdem, was beschwere ich mich? Das Bier ist doch gut, komplex in seiner Malzfrucht. Klar, Gersten-, Weizen-, Roggen- und Dinkelmalz geben dem Bier eine volle Malzaromatik. Dinkel steuert zum Beispiel eine gewisse Süße bei – in Zusammenhang mit dem Hopfen geht das tatsächlich in eine Aprikosenrichtung, wobei euch rote Beeren und erdigere Töne dazukommen. Auch brotige Aromen und Röstanklänge sind da. Für mich ist das bisher der Favorit aus der Moment-Serie, auch wenn ich dieses Pale Ale eher ein schön malzig-fruchtiges Amber Ale nennen würde.
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