Jeden Tag ein anderes fränkisches Bier. Das ist mein Ziel. Dabei findet man viele interessante Biere – genauso wie viele, zu denen ich normalerweise nicht greifen würde. Da wären zumAdelsdorfer Helles 3 Beispiel die ganzen Biere, bei denen es heißt: „Gebraut für …„. So wie beim heutigen „Adelsdorfer Helles„. Das wird gebraut für die Fristo Getränkemarktkette, die unter anderem ein Logistikzentrum in Adelsdorf verfügt. Vertrieben soll die Eigenmarke dabei fast bundesweit werden, wie man einem Artikel über die Vorstellung des Adelsdorfer Biers auf nordbayern.de entnehmen kann. Deshalb würde eine kleine Brauerei schnell an ihre Grenzen stoßen, so Fristo Geschäftsführer Bernhard Schilling. Das Etikett gibt erst mal nicht viele Hinweise, außer, dass es eine „fränkische Brauerei“ sein soll. Und dass Adelsdorfer nur eine Marke sei und nicht auf den Ort der Brauerei hinweise.

Gerüchteweise hört man, dass es die Brauerei Kaiser in Neuhaus brauen solle. Dazu passt auch die Art, wie das Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Etiketten gedruckt wird. Das ist ebenfalls typisch für die Brauerei Kaiser. Ein „Billig-Bier“ soll das Adeldorfer übrigens nicht sein. Besonders „hochwertig“ erscheint die Etikettengestaltung aber auch nicht. Und auch, wenn ich beim Bierkauf nicht genau auf den Preis geschaut habe, ich denke mal, dass es da nicht so hoch angesiedelt sein dürfte. Bekommt man dafür aber den versprochenen „adligen Genuss“, von dem der besagte Artikel auf nordbayern.de spricht?

Adelsdorfer Helles 2

So weit zu gehen, das Helle einen „adligen Genuss“ zu nennen, würde ich nicht gehen. Es ist aber auch nicht wirklich schlecht. Die Farbe ist schön golden, die Kohlensäure blubbert frisch vor sich hin. Das Bier selbst wirkt schön getreidig, malzig. Der Hopfen macht nicht viel, weder in Sachen Aroma noch in Sachen Bittere. Ein bier wie andere auch. Tut mir leid, liebe Adelsdorfer. Nicht schlecht, das muss man auch sagen. Aber eben auch nicht herausragend. Jedenfalls aber eher „bürgerlich“ als „adlig“.

Adelsdorfer Helles 1

Was das Schloss auf dem Etikett angeht, handelt es mehr oder minder wohl um das Schloss Adelsdorf. Verglichen mit Bildern des Schlosses  auf z. B. burgen-und-schloesser.net oder adelsdorf.de scheint das aber ein eifriger Grafiker ein wenig „aufgehübscht“ zu haben.

Schloss Adelsdorf

Macht aber nichts. Das Wichtigste ist, es sieht gut aus! Denn wie war das? „Adelsdorfer®“ ist ja nur eine Marke und hat nicht wirklich viel mit dem Ort zu tun. ;-)