Heute schreibe ich nochmal über einen der Böcke vom Greifenklau. Gestern hatte ich ja schon die Varianten mit Sorachi Ace und First Gold beschrieben. Heute möchte ich euch die Variante mit Galaxy vorstellen.
Mit Galaxy trifft eine australische Hopfensorte auf einen fränkischen Bock. Da mag sich jetzt so mancher Traditionalust fragen, ob das sein muss – vor allem, weil Galaxy ein sehr, sehr fruchtiger Hopfen ist. Und Frucht bedeutet hier wirklich Maracuja, Zitrus, vielleicht auch Ananas und Mango? Jedenfalls hat man ein deutliches Südfruchtaroma auf der Zunge, der fränkische Bock tritt da eigentlich eher in den Hintergrund. Vom kernigen Malz ist nicht mehr so viel zu spüren, der Alkohol ist auch nicht mehr so präsent. Wobei der Greifenklau mit 5,8 % sowieso nicht so viel Alkohol hat.
Bleibt die Frage, ob das Experiment mit den hopfengestopften Böcken funktioniert. Nun, ganz unvorbereitet waren die Bamberger Gäste (und auch die aus dem Umland) nicht. Denn auch im letzten Jahr gab es schon „Sonderformen“ des Greifenklau Bocks. Damals waren es zwei holzfassgereifte Versionen. Die beiden Varianten gibt es auch heuer wieder. Aber daneben eben auch Varianten mit speziellen Hopfenaromen.
Beim Publikum wurden die „verrückten“ Böcke am gestrigen Abend unterschiedlich aufgenommen. Bei unseren Tischnachbarn zum Beispiel … Da saß einer, der bei seinem Nachbarn kurz mal an den neuen Böcken nippte und dann weiter bei seinem Lager blieb. Sein Banknachbar fragte dagegen bei jeder Bestellung, ob das nächste Fass (und damit die nächste Variante) schon angezapft wäre, damit er jetzt wieder etwas Neues probieren könne. Diese Varianten erzeugen also Neugier, auch wenn nicht jeder Hopfen gleich angenommen wird. So ein tropenfruchtiger Bock wie der mit Galaxy ist für einen engfleischten fränkischen Gaumen schon „schwerer zu verdauen“. Vielleicht haben wir auch deshalb das Ende des Galaxy-Fasses nicht mehr erlebt. Was definitiv nicht am Bock gelegen hat. Wer auf solche Hopfen steht, der hätte an dem Bier seine helle Freude haben können. Geiler Stoff! Noch geiler wäre es natürlich gewesen, wenn alle Varianten gleichzeitig am Hahn gewesen wären. ;-) Dann hätte man mit kleinen Gläsern hier und da probieren können, um sich dann den Tag/Abend über mit seinem Lieblingsbock zu unterhalten. So war es ein „recht fränkisches Tasting“ mit 0,5l aus Willibechern! Und soll ich euch was sagen? Auch das geht!
Wer heute also noch nichts weiter vorhat, sollte mal hoch zum Greifenklau marschieren und schauen, was noch so am Hahn ist. Es lohnt sich auf alle Fälle!
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