In den letzten Tagen hatte ich ja über nicht ganz so berauschende Helle geschrieben. Da wäre es ja langsam mal Zeit für ein Kontrastprogramm, soll heißen für ein Dunkles. Je satter, dunkler und uriger, desto besser, würde ich sagen. Also nehmen wir mal ein Bier aus der Fränkischen Schweiz, genauer gesagt aus Pottenstein. Da ist Franken ja schon ziemlich urig. Und das Dunkle der Brauerei Mager in Pottenstein kommt in richtig schönem „Kleid“ daher. Euro-Flasche, uriges Etikett, … ja, sowas sieht richtig schön urig aus, ohne „aufgesetzt“ zu wirken. Schließlich unterscheiden sich die einzelnen Sorten nur durch das Halsetikett.
Das Mager Dunkel sieht gegen das Licht gehalten richtig schick aus, so wie dunkle Kastanie würde ich sagen. Der Schaum zeigt sich dagegen „ein wenig schmutzig“, soll heißen nicht ganz so strahlend weiß, was aber zu einem dunklen Bier passt. Nach dem Öffnen kam mir der Schaum gleich mal entgegen. Aber nicht so aggressiv wie beim klassischen Gushing, sondern kontinuierlich steigend. Das lässt sich handlen. Man muss es halt nur mehr wie ein Weizen einschenken. Dann aber wird man mit einer bombastischen Schaumkrone belohnt.
Die satte Farbe kommt vom „Röstmalz“, also von dunklem, geröstetem Malz. Dabei handelt es sich nicht, wie ich ursprünglich gedacht hatte, um eine andere Bezeichnung für „Farbebier“, denn das müsste man so oder als „Röstmalzbier“ deklarieren. Naja, Irren ist menschlich, sage ich nur …
Geschmacklich ist es ein typisches Bier für die Fränkische Schweiz. Der Antrunk ist malzig, dazu kommen Röstnoten und natürlich auch unterschwellige Süße. Hintenraus kommt dafür ein wenig Hopfen durch, das hat nicht jedes Dunkle in der Fränkischen Schweiz. Aber das ist vielleicht der einzige Unterschied zu anderen Dunklen aus der Region, sonst ist es ein grundehrliches Dunkles, wie man es kennt und schätzt.
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