Nach all den „Wischi-Waschi-Begriffen“ der letzten Tage kommen wir heute endlich mal wieder zu einer Biersorte, die recht genau definiert ist: dem Pils.
Der Deutsche Brauerbund definiert ein Pils so:
- mindestens 11 % Stammwürze
- Alkoholgehalt um die 4,8 %
- untergäriges, hell-goldfarbenes, stärker gehopftes Bier mit feinsahnigem Schaum
Wichtig ist beim auch die charakterisitische Bittere. Die Sortenbeschreibung beim European Beer Star gibt als Richtwert zwischen 25 und 50 Bittereinheiten für ein deutsches Pils vor. Dazu kommt eine mittlere bis schlanke Vollmundigkeit, eine hohe Vergärung und eine geringe Restsüße.
Nun ist es so, dass es diese recht genaue Vorstellung von einem idealen Pilsner nicht einfacher macht, ein gutes Pils zu finden. Im Gegenteil. Die recht genauen Vorgaben und die Orientierung vieler Brauer an den Branchengrößen erzeugen leider viele „monochrome“, wenn nicht sogar monotone Pilsner. Umso erfreuter ist man, wenn man da ein gutes Pils findet, wo man es nicht erwartet: in der Fränkischen Schweiz zum Beispiel. Genauer gesagt bei der Brauerei Penning, besser bekannt als Hetzelsdorfer.
Deren Pils (mit klassischen 5,0 %) fand ich mal so richtig süffig! Fragt mich bitte nicht, wieso. Oder besser, fragt mich doch. Im Geruch kommt bei dem recht goldenen, fast schon bernsteinfarbenen Bier schon der Hopfen heraus. Bei einem fränkischen Pils! Aber nicht, dass ihr denkt, es ginge hier nur um den Hopfen. Beim ersten Schluck fällt nämlich der für ein Pils recht volle Körper auf. Das gepaart mit dem grasigen Hopfen, den Citrus-Anklängen und dem Malzkörper gibt schon mal kein schlechtes Bier! Vielleicht … vielleicht sagt mir das Hetzelsdorfer Pils sogar mehr zu als das allseits beliebte Vollbier. Ich denke mal, mit noch ein wenig mehr Körper, Malzaroma und Alkohol wäre dieses Pils schnell sowas wie ein helles Export oder ein Spezial. Vielleicht fand ich es deshalb so interessant?!
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