Zum ersten Mai gibt es, wie sollte es anders sein, einen Maibock. In der Regel handelt es sich da um ein wenig stärker gehopfte, helle Böcke. Auf besser-bier-brauen findet sich eine passende Beschreibung des Maibocks: „Da der Maibock stets hoch vergoren ist, bezieht er seine durchaus vorhandene Vollmundigkeit aus der hohen Stammwürze, dem relativ hohen Alkoholgehalt und nicht selten aus dem Einsatz größerer Mengen Aromahopfen.“ Allerdings ist es mit dem Maibock wie mit allen anderen Böcken im Jahr so eine Sache. Sie kommen jedes Jahr ein wenig anders raus. Das ist mir gestern wieder mal deutlich aufgefallen. Da war ich nach dem traditionellen Tanz in den Mai mit dem „Musikerkonglomerat Boxgalopp“ noch kurz auf einen Sprung im Cafe Abseits.
Da gibt’s nämlich grad aktuell den sagenhaften Maibock der Brauerei Zehendner aus Mönchsambach. Mit so um die 7 % ist er ein wenig schwächer als der ebenso geniale Mönchsambacher Weihnachtsbock. Wobei sich „schwächer“ nur auf den Alkoholgehalt bezieht. Geschmacklich fehlt dem hellen, fein-trüben Bock nichts.
Der ist einfach „geil“!
Da müsste man eigentlich nichts weiter sagen. Vollmundig ist er, sicher auch dank der verbliebenen Hefe. Den Alkohol merkt man auch nicht gleich von Anfang an. Das kennt man auch schon vom Mönchsambacher Weihnachtsbock. Da sitzt man mit Freunden zusammen und trinkt sich so ein wenig am Bock fest, bis … ja, bis man aufstehen will. Gefährliche Sache. Seid also gewarnt! Zumal der Maibock in diesem Jahr noch stimmiger, weicher und runder daherkam. Da merkt man die Verwandtschaft zum Mönchsambacher Lager, wie ich finde.
Ich hatte im letzten Sommer schon mal einen Mönchsambacher Maibock aus der letzten Saison. Den fand ich deutlich hopfiger, deutlich blumiger und auch „ätherischer“. Beim frisch genossenen „2014er“ Maibock kommt der Hopfen zwar auch aromatisch und mit seiner ihm innewohnenden Herbe. Aber er kommt langsamer, eher hintenrum, zaubert einen frühlingshaft-blumigen Nachhall. Der ist ein schöner Kontrast zur fast schon ein wenig bisquit- oder honigmäßigen Süße. Ich weiß, Maiböcke sind eigentlich nicht so süß. Und der diesjährige kommt mir im Vergleich zum letztjährigen auch tatsächlich ein wenig süßer vor. Aber eben deswegen auch nicht so „bockig“ und für meinen Gaumen extrem süffig.
Es wäre sicher interessant zu sehen, wie er sich in den nächsten Wochen noch so ein wenig entwickelt. So mancher Bock ändert durch längere Lagerung seinen Charakter noch ein wenig. Allerdings hält der Mönchsambacher Maibock (wie viele andere fränkische Böcke auch) nicht so lange, dass man das mal genauer „untersuchen“ könnte.
Und wer jetzt auch ein wenig Lust auf Maibock und Maitanz bekommen hat, für den habe ich als Schmenkerl noch einen kleinen Clip von Boxgalopp. Habt einen schönen Tag, auch wenn heute keiner so recht weiß, „wie’s Weeder wedd“.
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