Soll ich mal beim Thema Marketing bleiben? Vielleicht … zumindest stelle ich mir heute mal die Frage, ob man ein Bier nicht besser „vorurteilsfrei“ ohne weitere Hintergrundinformationen testen sollte, statt sich zuvor ausgiebig z. B. miz dem Etikett zu beschäftigen. Grund für diese Überlegungen ist das helle Hefeweizen der Marke Bavaria aus der Brauerei Eder&Heylands in Großostheim.
Auf dessen Etikett steht nämlich zwar relativ klein gedruckt, aber nicht unbedingt kleinlaut: „Eines der besten Weizenbiere Bayerns„. Oha! Das will was heißen, schließlich ist Weißbier sozusagen bayerische Kernkompetenz. Und nun sollen ausgerechnet die Churfranken aus Großostheim eines der besten Weizen brauen? Als Beweis gibt man bei Eder&Heylands DLG-Gold an. Das ist zwar schön, aber wer sich mit der DLG-Prämierung beschäftigt, sieht, dass da nicht gerade wenig Medaillen vergeben werden.
Und so hat man ein typisches, helles Hefeweizen im Glas, bei dem sich helle Malzaromen, ein wenig fruchtige Süße, die typische Banane gepaart mit einer schönen Nelkenwürze vereinen. Nicht schlecht, aber auch nicht so, dass ich von einem der besten Weizenbiere Bayerns sprechen würde. Auch die leichte Säure gehört so in ein helles Weizen. Und dass dazwischen auch ein wenig Pfirsicharomen aufblitzen gefällt mir. Gut, aber eben nicht „outstanding“. Aber dennoch preiswürdig, die Homepage zählt neben dem regelmäßigen DLG-Gold noch zwei weitere Auszeichnungen auf: „International wurde die herausragende Qualität von der Jury der Monde Selection, Brüssel mit der Goldmedaille 2007 bewertet. Von der Itqi, Brüssel bekam Bavaria Hefeweizen hell einen Stern verliehen.“ Klingt gut, aber wie bei der DLG müsste man sich jetzt die Mühe machen und die Kriterien der Monde Selection und des Itqi recherchieren. Vielleicht sollte man aber ein Bier auch nur mal trinken können. Einfach so …
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