Ich wollte ja die Geschichte von gestern noch fertig erzählen. Also, nach der kurzen Bierdiskussion in der Bäckerei über die Brauerei, die das Lammbräu aus Strullendorf herstellt, bin ich sozusagen gleich nebenan ins Cafe Abseits. Eigentlich wollte ich nur ein paar Flaschen Gleisdreieck dort „parken“, die ein schwedischer Hobbybrauer und Ratebeer-Tester am nächsten Tag abholen wollte. Ja eigentlich …
Denn auf der Bierkarte stand, sozusagen frisch angezapft, ein neues Bier, das ich noch nicht kannte: das Gänstaller-Bräu Kaiser Küttlipp Pale Lager! Und auch, wenn ich eigentlich auf dem Weg zum Einkaufen war, um meinen Lieben zuhause mittels Grill ein schmackhaftes Mal zuzubereiten, konnte ich nicht umhin, das Bier schnell mal zu probieren.
Ich hatte sozusagen keine andere Wahl. Im Moment gibt es ein paar Gänstaller-Biere im Cafe Abseits im Wechsel. Und ich hatte das vorige Bier, das Gänstaller ASL, schon verpasst. Da war das Fass ausgetrunken, kurz bevor ich ins Abseits kam. Ihr versteht mich sicherlich. Da kann ich nicht anders. Zumal sich das Bier lohnt. Da wäre zum einen Story zu diesem Bier:
„Der Namensbestandteil ‚Kaiser Küttlipp‘ steht für den niederländischen Künstler Arno Coenen, für dessen Project Eurotrash Brewery dieses Bier gebraut worden ist. Das Kaiser Küttlipp Pale Lager wird am 2. Juli 2015 in der Gaststätte ‚Lichtschip V11‘ in Rotterdam vorgestellt: LANCERING Kaiser Küttlipp.“
Das schreibt Gerhard Schoolmann über das Bier.
Und da ist das Bier selbst: Die Farbe ist ziemlich hell, fein getrübt. Im Geruch zeigt es eine feine Hopfennote. Auch im Geschmack zeigt sich der Hopfen – in dem Fall Mandarina Bavaria. Und der zeigt sich hintergründig, kommt als feine Fruchtnote und leichte Mandarinenschalenbittere im zweiten Drittel des Bieres. Es ist extrem gut trinkbar – zumindest was man nach einem ersten, kurzen Test so sagen kann. Das Malz ist nicht so dominant, das Bier eine Art ufiltriertes Helles mit eben diesem schönen Mandarinanaroma, das wie bei den Gänstaller-Bieren „üblich“ durch eine Kühlschiff-Hopfung entstanden sein dürfte. Nicht zu dominant, sondern richtig schön ausgewogen. Schmeckt!
Schmeckt auch, wenn man über dieses oder auch andere Biere philosophiert. Denn geht man in Deutschlands beste Bierbar, dann landet man fast zwangsläufig in einem Gespräch über Hopfen und Malz, Gärung und Aromen. Und das Schöne daran: Man lernt immer wieder etwas Neues! Ich finde ja, so sollte es sein. Nicht, dass ich nicht gerne auch mal ein Bier einfach so trinke – da bin ich Biertrinker wie jeder andere auch. Aber je mehr man sich Gedanken macht und sich informiert, je aufgeklärter man als Konsument wird, desto schwieriger wird es für Großbrauereien und Bier-Konzerne einem ein X für ein U vorzumachen.
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