Ich bleibe mal beim Thema Bierfarbe. Da wird gerne grob die Enteilung „hell“ und „dunkel“ gamcht. Aber das alleine reicht nicht aus, denn es gibt auch aine Vielzahl an bernsteinfarbenen Bieren. Und die zählen je nach Region, in der man sich bewegt, eher zu den hellen oder zu den dunklen Bieren. Oder aber es gibt nur das eine Bier, dann stellt sich die Frage nach der Farbe erst gar nicht.
Das Keiler Urtyp 1878 ist wahrscheinlich so ein Bier aus der Zeit, als Pleikard Stumpf 1878 die damalige Brauerei von Stephan Vogt kaufte. Wobei sich mit dem Verkauf an den umtriebigen Brauer Pleikard Stumpf einiges in der Brauerei geändert haben dürfte: Mehr Sorten, neuere Technik, mehr Ausstoß. Und alles nur, um die Hand einer hübschen, jungen Lohrerin zu gewinnen. Denn eigentlich war Pleikard Stumpf schon in die USA ausgewandert, um dort zu brauen. Allerdings waren die Eltern der schönen Lohrerin zunächst gegen die Verbindung. Erst als Pleikard Stumpf die Lohrer Brauerei übernahm, erhielt er den ersehnten Segen und vor allem die noch ersehntere Hand. Zumindest kann man es so auf der Homepage der Brauerei Faust lesen. Auf der Keiler-Homepage findet man zu dieser Geschichte, die fast schon an einen Rosamunde-Pilcher-Roman erinnert, leider nichts. Nun ja, immerhin gibt es das Urtyp 1878, zu dem man auf der Homepage lesen kann: „Unser kräftiges Jubiläumsbier nach überliefertem Familienrezept“
Mit 5,2 % ist es jetzt nicht so kräftig, was da unter der Regie der Kulmbacher in Würzburg eingebraut wird. Karamell und brotige Aromen kommen am Anfang schön raus. Dann folgt ein wenig Süße – bei solchen Bieren nicht unerwartet. So weit, so gut. Der Hopfen mischt im Hintergrund auch ein wenig mit. Kein ganz schlechtes Bier, aber … ja, ein „aber“ gibt es bei diesem Bier auch. Für einen Urtyp 1878 wirkt es meiner Meinung nach ein wenig zu „weichgespült“. Da dürfte es ein wenig kerniger sein, ein wenig „ruppiger“, eben ein wenig urtümlicher. Gut, das erwartet sicher nicht jeder von so einem Bier. Allerdings fände ich es gerade für ein Bier aus einem Braukonzern richtig und wichtig, wenn es ein wenig mehr Charakter zeigen würde. Aber vielleicht erwarte ich da zu viel. Vielleicht entspricht dieses Bier tatsächlich dem alten Familienrezept. Allerdings befürchte ich eher, dass hier Controlling, Marketing und die Positionierung in der Brauereigruppe einen nicht geringen Einfluss auf das Rezept hatten. Das Ergebnis ist irgendwie ein wenig wie besagte Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen. Und die haben schließlich auch ihr Publikum.
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