Ich muss noch schnell mal über das Metzgerbräu Weizen schreiben. Das darf ich nicht vergessen, denn als ich im letzten November im Zuge des 3. Bamberger Biersymposiums mit Bierfreunden aus nah und fern die uetzinger Metzgerbräu besuchte, meinte Manfred Reichert, dass es das Weizen wohl demnächst nicht mehr geben solle. Als Grund dafür nannte er nicht etwa fehlende Akzeptanz bei den Kunden, sondern schlicht und ergreifend fehlende Kapazitäten bei seiner Brauanlage bzw. seinen Lagertanks.
Nun muss ich sagen, dass ich mit dem Weizen vom Metzgerbräu unterschiedliche Erfahrungen gemacht hatte. Vor langer Zeit hatte ich mir mal eine Flasche geholt und es bei mir zuhause verkostet und … naja, was soll ich sagen? Ich fand es … nicht so gelungen. Zwar hatte es alles, was ein Weizen braucht, aber daneben war es für meinen Geschmack zu säuerlich und auch ein wenig muffig/matt. Nun sind obergärige Biere – wie ich finde – sowieso „anfälliger“ für Fehlaromen. Und das betrifft nicht nur den Brauprozess, auch bei der Lagerung kann leichter mal was „umkippen“. Also hatte ich mir einen Zweittest des Weizens vorgenommen. Den hatte ich bei oben erwähnten Besuch im letzten November und da fand ich das Weizen … GENIAL! Also mal ehrlich, es war frisch, spritzig, fruchtig mit Banane und Aprikose, hatte genügend Nelke und war angenehm würzig. Einigen Teilnehmern des Biersymposiums schmeckte es sogar so gut, dass sie ernsthaft – wennauch hinter vorgehaltener Hand – vorschlugen, das Lager aufzugeben und dafür nur noch das Weizen zu brauen.
So weit würde ich jetzt nicht gehen. Das Lager ist DAS Metzgerbräu. Das kennt hier jeder und schätzt es. Das Weizen wird sicher auch nicht schlecht angenommen, aber Oberfranken ist nicht die Top-Weizen-Region in Deutschland … und das weder im Konsum noch bei den gebrauten Weizenbieren. 1 Liter Lager zur Brotzeit ist für einen Oberfranken kein großes Thema. 1 Liter Weizen schon eher. Vielleicht hätte das Weizen mehr „Freunde“, wenn es es in kleineren Flaschen gäbe?
Dass es das Weizen in Zukunft aber vielleicht nicht mehr geben sollte, finde ich trotzdem schade. Vor allem, weil das zuletzt genossene mich wirklich überzeugt hatte!
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